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Papst zum Abschluss der Weltsynode: Kirche muss aufstehen

Seit 2021 haben katholische Kleriker und Laien über Reformen in der Kirche beraten. Am Sonntag ist die Weltsynode feierlich zu Ende gegangen. Aber eigentlich gehe es jetzt erst richtig los, so Papst Franziskus.

Papst Franziskus hat die Katholiken dazu aufgerufen, sich aktiv und mutig für die Zukunft der Kirche zum Wohl aller Menschen einzusetzen. “Angesichts der Fragen der Frauen und Männer von heute, der Herausforderungen unserer Zeit, der Dringlichkeit der Evangelisierung und der vielen Wunden, die die Menschheit plagen, können wir nicht sitzen bleiben”, sagte er am Sonntag im Petersdom.

Mit Nachdruck warnte er die in einigen Ländern der Erde von Krisen geplagte katholische Kirche vor Stillstand und Selbstbespiegelung. Eine “sitzende Kirche”, die sich selbst an die Ränder der Wirklichkeit verbanne, laufe Gefahr, “in Blindheit zu verharren und sich in ihrem eigenen Missstand einzurichten”, mahnte Franziskus. “Und wenn wir in unserer Blindheit verharren, werden wir weiterhin das, was uns in der Seelsorge fordert, und die vielen Probleme der Welt, in der wir leben, nicht sehen”, unterstrich Franziskus.

Die Kirche solle sich zur Stimme der Leidenden, Armen und Ausgegrenzten machen und auch jene Menschen im Blick haben, die sich vom Glauben entfernt haben oder gleichgültig sind. “Wir brauchen keine Kirche, die sitzenbleibt und aufgibt, sondern eine Kirche, die das laute Rufen der Welt aufnimmt und sich die Hände schmutzig macht, um ihr zu dienen”, hob Franziskus hervor.

Er äußerte große Dankbarkeit für die finale Phase des seit 2021 laufenden katholischen Reformprojekts Weltsynode, das am Samstagabend ein Abschlussdokument verabschiedet hatte. “Setzen wir also getrost unseren Weg gemeinsam fort”, ermutigte der Papst. “Legen wir den Umhang der Verzagtheit ab, vertrauen wir unsere Blindheit dem Herrn an, stehen wir auf und tragen wir die Freude des Evangeliums durch die Straßen der Welt.”

In dem Gottesdienst war auch der monumentale Bronze-Baldachin von Gian Lorenzo Bernini zum ersten Mal nach achtmonatiger Restaurierung wieder ohne Gerüst zu sehen. Ebenso ist der antike Papst-Thron, die mindestens 1.150 Jahre alte “Cathedra Petri” ausnahmsweise zu sehen. “Während wir sie mit gläubigem Staunen betrachten, erinnern wir uns daran, dass dies die Kathedra der Liebe, der Einheit und der Barmherzigkeit ist, gemäß dem Gebot, das Jesus dem Apostel Petrus gab, nicht über andere zu herrschen, sondern ihnen in Liebe zu dienen”, sagte Franziskus.