Europa liegt dem Papst aus Argentinien, der als Spross einer italienischer Migrantenfamilie geboren wurde, besonders am Herzen. Auch die Welle des Populismus in Europa lässt ihn nicht kalt.
Die derzeitige Welle des Populismus bedroht nach Ansicht von Papst Franziskus wichtige politische Prinzipien in Europa. Die Gründe für den Zuspruch zu populistischen Bewegungen lägen “vor allem in ökonomischen und politischen Faktoren”, so der Papst in einer am Samstag veröffentlichten Botschaft an die Teilnehmer des diesjährigen Europäischen Forums Alpbach.
Der Papst hatte sein Grußwort ursprünglich per Videoübertragung verlesen wollen. Dann wurde es ohne Angaben von Gründen lediglich schriftlich übermittelt.
Wörtlich heißt es in dem Text: “Wenn ich an Europa denke, denke ich zunächst an den Kontinent der Menschenrechte. Wichtige universale Menschenrechte haben sich überwiegend hier entwickelt. Wir leben momentan in einer Zeit der Krise in Europa, die wie jede Krise Gefahren und Chancen mit sich bringt.”
Infolge der populistischen “Welle” seien derzeit in Europa einige Ideale verblasst und manche Prinzipien hinsichtlich des Umgangs mit den Schwächsten in der Gesellschaft in den Hintergrund getreten, so die mahnenden Worte des Papstes.
Diese Prinzipien seien stets mit denen des Evangeliums verbunden gewesen. In einer säkularisierten Gesellschaft sollten die Christen mit neuem Schwung den Reichtum der katholischen Soziallehre mit ihrem Anspruch auf Universalität einbringen. “Auch die Europäische Union trägt seit ihrer Gründung universalistische Züge und es ist wünschenswert, dass sie diese nicht verliert”, so der Papst.
Dabei komme dem Aspekt der Geschwisterlichkeit besondere Bedeutung zu. Es sei daher “wichtig, dass sich die Gesellschaft in Europa um Mittel und Wege bemühen, sowohl die Polarisierung in ihrer eigenen Mitte zu reduzieren als auch nach außen hin offen zu bleiben”.