Kardinalsring, purpurfarbenes Birett und Ernennungsurkunde: An diesem Samstag holt sich der Papst 21 neue Berater ins Kardinalskollegium. Die Mehrheit der Kardinäle stammt aus Lateinamerika, Afrika und Asien.
Papst Franziskus erhebt am Samstagnachmittag im Petersdom 21 Männer in den Kardinalsstand. Unter ihnen sind persönliche Vertraute, Hauptstadtbischöfe und Unterstützer der Weltsynode, bei der bis Ende Oktober über Reformen in der Kirche beraten wurde. Nach dem sogenannten Konsistorium wird das Kardinalskollegium 253 Mitglieder haben. Davon sind derzeit 140 jünger als 80 Jahre und könnten an einem Konklave, also der Wahl eines neuen Papstes, teilnehmen.
Bei der feierlichen Zeremonie ab 16.00 Uhr überreicht der Papst jedem eine Ernennungsurkunde, setzt ihm das purpurfarbene Birett auf, steckt ihm den Kardinalsring an den Finger und weist ihm eine römische Titelkirche zu. Diese gilt als Zeichen der Verbundenheit der Kardinäle mit der Bischofsstadt des Papstes. Am Sonntag ab 9.30 Uhr feiert Franziskus mit den neuen Kardinälen eine Messe im Petersdom.
Unter den neuen Kardinälen sind der indische Prälat George Jacob Koovakad (51), seit einigen Jahren Reisemarschall des Papstes. Zudem wird der Litauer Rolandas Makrickas (52) zum Kardinal erhoben, der die Lieblingskirche des Papstes in Rom, die Basilika Santa Maria Maggiore, leitet. Auch der italienische Migrations-Experte Fabio Baggio (59) bekommt die Kardinalswürde.
Einer der jüngsten je ernannten Kardinäle ist der als Bischof für die in und um Melbourne (Australien) lebenden Exil-Ukrainer zuständige 44-jährige Mykola Bychok. Zu den jüngsten Mitgliedern im Kardinalskollegium zählt künftig der 53-jährige Erzbischof von Toronto in Kanada, Francis Leo. Die meisten Neu-Kardinäle wirken in Lateinamerika, Afrika und Asien. Eines der international bekanntesten Gesichter in der künftigen Kardinalsriege ist der englische Dominikaner Timothy Radcliffe (79). Bei der Weltsynode in Rom war er als geistlicher Begleiter einer der wichtigsten Impulsgeber der Versammlung.