Babygeschrei und Chorgesang – diese besondere Mischung gibt es im Vatikan nur einmal im Jahr: Wenn der Papst persönlich mehrere Kinder tauft. Er liebt es. Und freut sich über die Lebhaftigkeit der Säuglinge und Kleinkinder.
Begleitet von lautem Babygeschrei hat Papst Franziskus am Sonntag im Vatikan 16 kleine Kinder getauft. In einer feierlichen Zeremonie in der Sixtinischen Kapelle machte er sie durch das Übergießen mit Wasser und das Aussprechen der Taufformel zu Christen. Die meisten der Neugetauften sind Kinder von Vatikan-Angestellten.
In einer kurzen Ansprache erklärte der gut gelaunte 87-Jährige: “Die Kinder sind die Hauptpersonen in dieser Feier. Sie dürfen reden, laufen, schreien. Wenn sie weinen, lasst sie weinen. Wenn sie Hunger haben, stillt sie, ohne Probleme, hier.”
Weiter führte der Papst aus: “Sie sind die Hauptpersonen, weil sie auch uns zeigen, wie man den Glauben annimmt: unschuldig und mit offenem Herzen.” An die Eltern und Taufpaten gewandt ergänzte Franziskus: “Ich wünsche euch, dass euer Leben den Kindern beim Wachsen hilft.” Und weiter: “Danke für euer Zeugnis, dass ihr sie hierher gebracht habt, um den Glauben zu empfangen!”
Während der Papst sich auf den eigentlchen Taufritus mit Wasser beschränkte, kümmerten sich die Kardinäle Konrad Krajewski und Fernando Vergez Alzaga um die übrigen rituellen Zeichen der Taufe. Dazu gehören die Salbung mit Öl, das Anlegen eines weißen Kleides und die Übergabe einer Taufkerze.
Am Fest der Taufe des Herrn, das die Kirche am Sonntag nach dem Dreikönigstag begeht, wird an die Taufe Jesu im Jordan erinnert. An einer Wand der Sixtinischen Kappelle hat der Renaissancemaler Pietro Perugino dieses Ereignis in einem Gemälde dargestellt.
Die Taufe ist das wichtigste Sakrament in den christlichen Kirchen. Durch das Übergießen mit Wasser und die Formel “Ich taufe dich im Namen des Vaters, der Sohnes und des Heiligen Geistes” wird ein Mensch zum Christen. In der katholischen Kirche sowie in den meisten protestantischen und orthodoxen Kirchen werden Säuglinge getauft; in einigen christlichen Konfessionen wird für die Taufe das Erreichen des Erwachsenenalters abgewartet.