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Papst Franziskus: Offen sein für Veränderungen

Auch wenn der Papst im Krankenhaus ist, werden in seinem Namen lehramtliche Texte verbreitet. Die Bibelauslegung für die Generalaudienzen an jedem Mittwoch gehören dazu. Er gibt Anregungen, die aufhorchen lassen.

Der Vatikan hat abermals eine Bibelauslegung veröffentlicht, die der Papst ursprünglich im Rahmen seiner wöchentlichen Begegnungen mit Pilgern aus aller Welt verlesen wollte. Wegen der fortdauernden Erkrankung des 88-Jährigen wurde der Text vom Vatikan am Mittwoch jedoch lediglich schriftlich verbreitet.

In der Glaubensunterweisung spricht der Papst über die biblische Figur des Juden Nikodemus, der das Gespräch mit Jesus sucht. In dem Text heißt es unter anderem: “Er fühlt, dass etwas nicht mehr funktioniert, dass eine Veränderung notwendig ist – aber er weiß nicht, wo er ansetzen soll.”

Der Wunsch des Nikodemus nach Veränderung, der von Angst begleitet wird, sei vielen Menschen vertraut. “Wenn wir uns an unsere Gewohnheiten klammern und uns der Veränderung verweigern, riskieren wir, innerlich zu sterben”, so der Papst in seiner wöchentlichen Glaubensunterweisung. Die wahre Lebendigkeit bestehe darin, den Mut zu haben, sich zu wandeln – zu einem neuen Leben in der Liebe Christi.

Da Nikodemus sich später zum Glauben an Jesus bekehrt habe, sei seine Entwicklung eine Ermutigung für jeden Gläubigen. Auch wenn Veränderung oft mit Angst verbunden sei, helfe der Glaube an Christus, diesen Weg zu gehen. “Auch wir müssen unsere Ängste ansehen und sie durch Christus überwinden”, so der Papst.

Die Leser seines Textes rief er auf, das derzeitige Heilige Jahr als Gelegenheit für eine innere geistliche Erneuerung zu nutzen. “Schauen wir auf den Gekreuzigten, auf den, der den Tod besiegt hat (…) In ihm finden wir die Hoffnung, unser Leben zu verändern und neu geboren zu werden”, so die Botschaft des Papstes.