Die Frage “Was ist der Mensch?” beschäftigt Glaube und Wissenschaft. In der Päpstlichen Akademie für das Leben debattieren Forschende aus allen Erdteilen derzeit in Rom darüber. Der Papst hat mit ihnen gesprochen.
Papst Franziskus hat am Montag die Mitglieder der Päpstlichen Akademie für das Leben empfangen. Sie sind derzeit in Rom zu einer dreitägigen Konferenz versammelt. Das Treffen endet am Mittwoch, Anlass ist das 30-jährige Bestehen der Akademie.
Sie wurde 1994 von Johannes Paul II. gegründet, um den Papst vor allem in bio-und medizinethischen Fragen zu beraten. Inzwischen befasst sich die Akademie auch mit anderen Zukunftsthemen wie Transhumanismus und Künstlicher Intelligenz.
Das englische Thema der dreitägigen Konferenz in Rom lautet: “Human. Meanings and Challenges” (Human. Bedeutungen und Herausforderungen). Bei seiner Begegnung mit den Forschenden betonte der Papst am Montag im Vatikan, die Frage, was den Menschen ausmacht, sei eine ebenso alte wie aktuelle Frage. Sie stelle sich angesichts der jüngsten technologischen Fortschritte noch dringender als bisher.
Wissenschaftler hätten sich schon immer dagegen ausgesprochen, einfach für oder gegen neue Maschinen und Technologien zu sein. “Diese Alternative ist sinnlos”, erklärte der Papst. Und es sei auch “nicht plausibel, allein auf die Unterscheidung zwischen natürlichen und künstlichen Vorgängen zu setzen” und dabei die einen als wirklich menschlich und die anderen als unmenschlich zu betrachten.
Vielmehr gehe es darum, das wissenschaftliche und technologische Wissen so zu deuten, dass eine gefährliche Übermacht des Technologischen verhindert werde. Dazu zähle auch der Versuch, das menschliche Wesen mit den Mitteln und der Logik der Technik reproduzieren zu wollen.
Stattdessen müsse die Kreativität des Menschen in verantwortbarer Weise ausgeübt werden, forderte der Papst. Deshalb sollten Wissenschaft und Technik das Menschliche in seiner “unwiederholbaren Besonderheit anerkennen und weiterentwickeln”.