Nach der Synode ist vor der Synode. Darum wurden bei der Weltsynode im Oktober 13 Bischöfe gewählt, die künftige Synoden vorbereiten sollen. Vier weitere Mitglieder hat der Papst nun selbst ernannt – nicht nur Bischöfe.
Papst Franziskus hat erstmals zwei Frauen eine wichtige Rolle bei der Umsetzung der Beschlüsse der Weltsynode anvertraut. Er berief die Italienerin Simona Brambilla, Numer zwei der vatikanischen Ordensbehörde, und die argentinische Soziologie-Professorin Maria Lia Zervino, Mitglied der Bischofsbehörde, in den Synodenrat, wie der Vatikan am Freitag mitteilte.
Neben den beiden Ordensfrauen bestimmte er die Kardinäle Jean-Claude Hollerich (Luxemburg) und Roberto Repole (Turin) für das Gremium, das für Vorbereitung und Durchführung der ordentlichen Generalversammlungen der Weltbischofssynode verantwortlich ist. Damit ist der während der Weltsynode im Oktober gewählte Synodenrat vorerst komplett. Er wurde nach dem Willen des Papstes von 13 auf 17 Personen erweitert. Der Wiener Kardinal Christoph Schönborn, der im Januar 80 wird, gehört dem Rat nicht mehr an.
Die Teilnehmenden der Weltsynode hatten je einen Bischof aus den katholischen Ostkirchen und aus Ozeanien sowie je zwei Bischöfe aus Nordamerika, Lateinamerika, Europa, Afrika und Asien gewählt. Hinzu kommt “zu gegebener Zeit” der Leiter des Dikasteriums der römischen Kurie, das für das Thema der nächsten Synode zuständig ist. Der neue Rat ist zudem für die Umsetzung der neuen Beschlüsse für mehr Synodalität in der Kirche zuständig, wie es damals hieß.
Für die Ostkirchen wurde am 23. Oktober das Oberhaupt der Griechisch-Melkitischen Kirche, Patriarch Youssef Absi von Antiochien, gewählt. Ozeanien vertritt der Erzbischof von Perth (Australien), Timothy John Costelloe. Für Nordamerika fiel die Wahl auf den Bischof von Brownsville (USA), Daniel Ernest Flores, sowie auf Bischof Alain Faubert von Valleyfield (Kanada). Lateinamerika repräsentieren Kardinal Luis Jose Rueda Aparicio von Bogota (Kolumbien) und der Erzbischof von Maracaibo (Venezuela), Jose Luis Azuaje Ayala.
Europa wird im Synodenrat durch Kardinal Jean-Marc Aveline von Marseille (Frankreich) und Erzbischof Gintaras Grusas von Vilnius (Litauen) vertreten, der auch Präsident des Rates der Europäischen Bischofskonferenzen (CCEE) ist. Für Afrika sprechen Kardinal Dieudonne Nzapalainga von Bangui (Zentralafrikanische Republik) und Erzbischof Andrew Fuanya Nkea von Bamenda (Kamerun). Asien wird von Kardinal Filipe Neri Antonio Sebastiao do Rosario Ferrao von Goa und Damao (Indien) sowie Bischof Pablo Virgilio S. David von Kalookan (Philippinen) vertreten.