Der Papiernachlass des Berliner Kunstschmieds und Bildhauers Fritz Kühn (1910-1967) ist nach Angaben der Berliner Staatsbibliothek gesichert. Neben Tausenden von Skizzen, Entwürfen und Realisierungszeichnungen umfasse der Nachlass auch zahlreiche Aktenordner mit Korrespondenzen unter anderem mit dem Bildhauer Georg Kolbe (1877-1947) und dem Architekten Egon Eiermann (1904-1970), teilte die Staatsbibliothek am Mittwoch in Berlin mit. Dazu gehöre auch eine fotografische Werkdokumentation.
Die Unterlagen hatten seit 1967 auf dem Grundstück der Metallkünstlerfamilie Kühn in Berlin gelagert. In einem bereits 2023 gestarteten Projekt würden die Dokumente bis 2025 konservatorisch bearbeitet und anschließend in den Bestand des Leibniz-Instituts für Raumbezogene Sozialforschung (IRS) in Erkner aufgenommen. Dieses sei das wichtigste Spezialarchiv für die Architekturgeschichte der DDR.
Gefördert wird das Projekt mit 100.000 Euro von der Beauftragten für Kultur und Medien und mit 95.000 Euro vom Brandenburger Kulturministerium. Kulturministerin Manja Schüle (SPD) sagte, Kühn sei ein Pionier der Metallgestaltung und Grenzgänger in Ost und West gewesen. Auch Brandenburgs kulturelle Landschaft habe er geprägt.
Als Metallkünstler der DDR hat Kühn den öffentlichen Raum in Ost und West maßgeblich geprägt. Auch sein Sohn und Enkelsohn sind Kunstschmiede. Zu Fritz Kühns bekanntesten Werken zählen das A-Portal der Berliner Stadtbibliothek und die Bronzetür der Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel. 2025 begeht die Familie Kühn das 100-jährige Bestehen der Atelierschmiede.