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Pakt gegen Lebensmittelverschwendung: Handel auf Kurs

Groß- und Einzelhandelsbetriebe haben ihre Lebensmittelabfälle deutlich verringert, insgesamt um 24 Prozent. Das geht aus dem „Ergebnisbericht zum Monitoring 2023“ des Braunschweiger Thünen-Instituts hervor. Die Ergebnisse sind Teil eines Pakts gegen Lebensmittelverschwendung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft und 14 Unternehmen des Groß- und Einzelhandels, wie das Ministerium am Dienstag in Berlin mitteilte.

Bundesminister Cem Özdemir (Grüne) erklärte, das Bundesministerium und der Handel arbeiteten „Hand in Hand, um die Lebensmittelverschwendung in Deutschland deutlich und nachhaltig zu reduzieren“. Die beteiligten Unternehmen hätten ihre Lebensmittelabfälle um nahezu ein Viertel verringert. Die Unternehmen hatten sich den Angaben zufolge dazu verpflichtet, bis 2025 die Lebensmittelabfälle um 30 Prozent zu reduzieren. Einige haben dies schon zwei Jahre früher erreicht.

Insgesamt seien 1,7 Prozent der Lebensmittel als nicht mehr verkaufsfähig aussortiert worden, sagte Manuela Kuntscher vom Thünen-Institut für Marktanalyse. Knapp ein Viertel dieser Lebensmittel konnte den Angaben zufolge entweder als verzehrfähiges Lebensmittel oder als Futtermittel weitergegeben werden. Die übrigen Dreiviertel wurden als Abfälle entsorgt.

„Die Reduzierungsziele müssen jedoch in den einzelnen Unternehmen erreicht werden“, sagte Kuntscher, die den Pakt koordiniert. „Momentan sehen wir noch eine breite Streuung. Das heißt, dass einige Unternehmen den Reduzierungszielen näher sind als andere.“

Das vorliegende Resümee aus dem Berichtsjahr 2023 zeige unter anderem, dass alle Unternehmen mit Organisationen wie den Tafeln kooperierten, um nicht verkaufte, aber noch verzehrfähige Lebensmittel entsprechend zu verwerten. Hierbei handelt es sich dem Thünen-Institut zufolge um eine Verpflichtung. 90 Prozent der Geschäftsstandorte müssen mit mindestens einer Organisation zur Weitergabe von Lebensmitteln kooperieren.

Insgesamt wurden den Angaben zufolge 132 Wahlpflichtmaßnahmen umgesetzt. Besonders beliebt seien Preisreduktionen zum Verkauf von Waren mit knappem Verbrauchs- und Mindesthaltbarkeitsdatum.

Im Juni 2023 hatten 14 Unternehmen des Groß- und Einzelhandels mit dem Ministerium eine Reduzierung von Lebensmittelabfällen vereinbart. Die Unternehmen hatten sich zu konkreten Zielen sowohl im eigenen Betrieb als auch im vor- und nachgelagerten Bereich verpflichtet. Die Umsetzung wird von Expertinnen und Experten des Thünen-Instituts begleitet und überprüft.