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Pakistans Regierungschef: Massenabschiebungen wegen Terrorgefahr

Der geschäftsführende Ministerpräsident Pakistans, Anwaar ul Haq Kakar, hat die Abschiebung Tausender illegaler Einwanderer aus Afghanistan als Maßnahme gegen Terrorismus verteidigt. “Nach der Bildung der afghanischen Übergangsregierung im August 2021 hatten wir die starke Hoffnung, dass es in Afghanistan langfristigen Frieden geben würde”, sagte Kakar am Mittwoch laut pakistanischen Medien.

Die Hoffnung, dass die Taliban-Regierung extremistische Gruppen wie die “Tehreek-i-Taliban Pakistan” (TTP) daran hindern werde, von Afghanistan aus gegen das Nachbarland zu agieren, habe sich jedoch nicht erfüllt. Vielmehr sei es seit Bildung der afghanischen Übergangsregierung in Pakistan zu einem Anstieg der Terroranschläge um 60 Prozent und der Selbstmordanschläge um 500 Prozent gekommen.

“In den letzten zwei Jahren kamen 2.267 unschuldige Bürger durch dieses tragische Blutvergießen ums Leben, für das die Terroristen der TTP verantwortlich sind, die von afghanischem Boden aus feige Angriffe auf Pakistaner verüben”, sagte Kakar, der bis zu den Parlamentswahlen Anfang 2024 eine Übergangsregierung leitet.

Rund 1,7 Millionen Afghanen ohne gültige Papiere müssen seit dem 1. November Pakistan verlassen. An der Grenze zu Afghanistan stecken Hunderttausende Menschen fest und warten darauf, die Grenze passieren zu können. Pakistanische und internationale Hilfsorganisationen wie Malteser International leisten in den Lagern in der nördlichen Provinz Khyber Pakhtunkhwa medizinische Hilfe.

Zur medizinischen Versorgung der Menschen habe Malteser International Ärztinnen und Ärzte in sechs Camps geschickt, zudem werde eine mobile medizinische Einheit folgen, sagte Markus Haake, Länderreferent der Organisation für Pakistan und Afghanistan am Mittwoch.