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Oxfam: Vermögen von G20-Milliardären gewachsen

Oxfam kritisiert wachsende Ungleichheit: G20-Milliardäre seien in einem Jahr um insgesamt 2,2 Billionen US-Dollar reicher geworden – genug, um Milliarden Menschen aus der Armut zu befreien.

Privatjet vor Villensiedlung: Die Hilfsorganisation Oxfam fordert eine Besteuerung der Superreichen
Privatjet vor Villensiedlung: Die Hilfsorganisation Oxfam fordert eine Besteuerung der SuperreichenImago / Panthermedia

Milliardärinnen und Milliardäre in den G20-Staaten sind laut Oxfam im vergangenen Jahr um 2,2 Billionen US-Dollar reicher geworden. Damit könnten 3,8 Milliarden Menschen aus der Armut befreit werden, kritisierte die Hilfsorganisation die eklatante Ungleichheit in einer Analyse zum G20-Gipfel am kommenden Wochenende in Südafrika.

Innerhalb nur eines Jahres hätten die Superreichen ihr Vermögen von 13,4 Billionen US-Dollar auf 15,6 Billionen US-Dollar gesteigert. Demgegenüber seien 1,65 Billionen US-Dollar nötig, um die Armut der 3,8 Milliarden Menschen zu bekämpfen, die unterhalb der erweiterten Armutsgrenze der Weltbank von 8,30 US-Dollar lebten. „Weltweit fügt die wachsende Ungleichheit der Menschheit schweren Schaden zu“, betonte Tobias Hauschild, Leiter des Bereichs Soziale Gerechtigkeit bei Oxfam Deutschland. Sie bringe Millionen Menschen in wirtschaftliche Not, fördere politische Spaltung und gefährde die Demokratie.

G20-Gipfel in Südafrika: Superreiche in die Pflicht nehmen

Oxfam zufolge hat die südafrikanische G20-Präsidentschaft das Thema Ungleichheit in den Fokus gerückt. Die Hilfsorganisation fordert Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) und die anderen Staats- und Regierungschefs der G20-Länder dazu auf, die Einrichtung eines neuen internationalen Gremiums zur weltweiten Bekämpfung von Ungleichheiten zu unterstützen.

 

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Außerdem sollten die Kürzungen in der Entwicklungszusammenarbeit zurückgenommen und Superreiche in die Pflicht genommen werden. „Es ist absolut inakzeptabel, dass Superreiche noch immer nicht angemessen besteuert werden, während gleichzeitig immer mehr Regierungen die Entwicklungszusammenarbeit zusammenstreichen“, sagte Hauschild.

Auf die Initiative des brasilianischen Präsidenten Lula hin hatte Brasilien im Rahmen seiner G20-Präsidentschaft bereits im vergangenen Jahr ein Konzept für eine Abgabe für Superreiche vorgestellt. Der „Gruppe der Zwanzig“ (G20) gehören die 19 führenden Industrie- und Schwellenländer sowie die Europäische Union an.