Der Osnabrücker Weihbischof Johannes Wübbe hat die Christen an Ostern zum Handeln im Sinne der Nächstenliebe aufgefordert. Sie sollten sich wie Jesus um die Leidenden und Unterdrückten kümmern, sagte der katholische Bischof in seiner Predigt in der Osternacht (Sonnabend) im Osnabrücker Dom: „Lebt das Gottvertrauen, das Jesus gelebt hat, auch in den Kreuzsituationen des Lebens. Setzt seine Güte in Taten um für die, die das nicht mehr zu hoffen wagen.“
Wübbe warnte davor, auf einfache Parolen hereinzufallen, „als ob Menschenwürde von einer Hautfarbe oder einem Geburtsland abhängen würde“. Christen sollten alles dafür tun, „dass Leben vom Beginn bis zu seinem Ende seine Würde behält“. Das gelte für entstehendes Leben ebenso wie für alte Menschen. Sie sollten nicht die Sorge haben müssen, sie seien überflüssig, sagte Wübbe laut Predigtmanuskript.
Zugleich mahnte der Weihbischof seine katholische Kirche, auf dem Weg der Erneuerung zu bleiben. Die Kirche brauche frischen Wind und einen Geist der Veränderung. Es gehe darum, eine „lebensfrohe und lebensvielfältige Kirche“ zu schaffen. Sie dürfe keinen Exklusivverein bilden, sondern müsse nah am Menschen sein und alle Menschen willkommen heißen.