Das Bistum Osnabrück hat wieder einen Bischof. Am Sonntag trat der Benediktinermönch Dominicus Meier die Nachfolge von Franz-Josef Bode an. Was er verspricht und wovon er nichts hält, sagte er in seiner Predigt.
Osnabrücks neuer katholischer Bischof Dominicus Meier (65) hat offiziell sein Amt angetreten. Beim Festgottesdienst am Sonntagnachmittag im Osnabrücker Dom rief er die Christen dazu auf, noch aufmerksamer zu sein für die wirklichen Anliegen ihrer Mitmenschen. Zu schnell gebe es derzeit Ab- und Ausgrenzung “durch nationalistisch gefärbte oder egoistische Stimmen”, so der neue Bischof laut vorab verbreitetem Redemanuskript. Nach der Wahl durch das Domkapitel hatte der Papst den bisherigen Paderborner Weihbischof und Benediktinermönch am 28. Mai zum Nachfolger von Franz-Josef Bode ernannt, der im März 2023 zurückgetreten war.
In seiner Predigt sagte Meier weiter, Christen sollten nicht bei kritischem Hinterfragen oder gar endlosem Debattieren stehenbleiben, sondern ermutigend und helfend eingreifen. Wer wie Jesus anderen aufmerksam zuhöre, habe “Besseres zu tun, als ins allgemeine Jammern über die veränderten Zeiten einzustimmen und der vermeintlich besseren Vergangenheit nachzutrauern”.
Er als Bischof wolle vor allem hellhörig sein, Aufmerksamkeit schenken sowie wertschätzend reden und handeln. “Dazu bin ich bereit und dazu bin ich gern in das Bistum Osnabrück gekommen”, versprach Meier. Mit den Gläubigen dort wolle er “die Kirche von Osnabrück zu einem freundlichen und einladenden Gesicht ermutigen, ohne die dunklen Momente unserer Geschichte zu verharmlosen, denen wir uns entschieden stellen müssen, um daraus zu lernen”.
Zu Beginn des Gottesdienstes, der auch in eine benachbarte Kirche und im Internet übertragen wurde, hatte Meier erstmals auf dem Bischofsstuhl, der Kathedra, Platz genommen und ist damit neuer Oberhirte des Bistums. Vor rund 1.100 Gläubigen war im Dom die päpstliche Ernennungsurkunde verlesen worden. Zu den Gästen aus Kirchen und Politik gehörten unter anderem Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD), der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing aus Limburg, sowie Hannovers evangelischen Landesbischof Ralf Meister.