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Osnabrücker Steckenpferdreiten im Jubiläumsjahr am 13. Oktober

Das traditionelle Steckenpferdreiten für alle Viertklässler in Osnabrück wird am 13. Oktober veranstaltet. Im Jubiläumsjahr „375 Jahre Westfälischer Frieden“ habe dieses Ereignis einen besonderen Stellenwert, sagte Oberbürgermeisterin Katharina Pötter (CDU) am Donnerstag. Rund 1.400 Schülerinnen und Schüler ziehen ab dem frühen Abend auf selbst gebastelten Steckenpferden durch die Innenstadt zum Marktplatz.

Auf der Rathaustreppe erhalten sie von Pötter eine süße Brezel. Danach erwartet sie ein buntes Programm mit Feuer-Jonglage und Theater-Performance. Außerdem singen sie gemeinsam das Steckenpferdlied „Wir Reiter zieh’n durch Osnabrück und singen für den Frieden“. Die Jungen und Mädchen erinnern damit an den Friedensschluss von Münster und Osnabrück, der das Ende des Dreißigjährigen Krieges markierte. Er wurde am 25. Oktober 1648 von der Osnabrücker Rathaustreppe verkündet.

Das Fest soll den Kindern den Gedanken der Toleranz und des friedlichen Zusammenlebens auf spielerische Weise vermitteln. Bereits in den Wochen zuvor behandeln sie den Dreißigjährigen Krieg und den Friedensschluss im Unterricht. Ursprung der Tradition ist eine Mischung aus Wahrheit und Sage: Tatsächlich sind Jungen im Jahr 1650 in Nürnberg mit Steckenpferden ausgeritten, um für sich ein Andenken an den zwei Jahre zuvor in den Rathäusern von Osnabrück und Münster geschlossenen Frieden zu erbitten.

Die emsländischen Dichterinnen Clara und Emmy von Dincklage verlegten in einer Sage die Handlung nach Osnabrück und ins Jahr 1648. Diese Geschichte war den Angaben zufolge die Quelle für das Osnabrücker Steckenpferdreiten, das 1948 zum 300-jährigen Jubiläum des Westfälischen Friedens ins Leben gerufen wurde. Seit 1953 wird es jedes Jahr veranstaltet.