Die Vertretung der Osnabrücker Katholiken wirft der AfD und anderen populistischen Organisationen vor, Ängste zu schüren und gesellschaftliche Gruppen gegeneinander aufzuhetzen. Deshalb stellt sie konkrete Regeln auf.
Der Katholikenrat im Bistum Osnabrück grenzt sich von der AfD und anderen vermeintlich extremen Gruppen ab. Es könne keine Form der Zusammenarbeit geben, heißt es in einem Positionspapier des Gremiums, wie das Bistum am Dienstag auf seiner Internetseite mitteilte. “Wir laden keine Vertreterinnen der AfD zu unseren Veranstaltungen ein. Wir nehmen nicht an Veranstaltungen der AfD teil”, so der Rat, der die rund 520.000 Katholiken des Bistums vertritt. Ob es an externen Veranstaltungen teilnimmt, bei denen AfD-Vertreter eingeladen werden, will das Gremium im Einzelfall prüfen. Dieselbe Regelung gelte für andere extreme oder populistische Gruppen.
Grund für die Abgrenzung sei, dass rechtsextreme und -populistische Parteien, besonders die AfD, Ängste schürten und gesellschaftliche Gruppen gegeneinander aufhetzten, so das Papier. Darüber hinaus würden diese Gruppen und Parteien ein autoritäres und völkisches Weltbild vertreten, was nicht mit der christlichen Botschaft zusammengehe. Der Katholikenrat ruft dazu auf, an Demonstrationen für die Menschenrechte und die Demokratie teilzunehmen und sich für diese Themen zu engagieren.
Nach Angaben des Bistums hatte sich der Vorstand des Rates schon im Januar von Personen und Parteiangehörigen distanziert, die vermeintlich demokratiefeindliche und menschenverachtende Positionen vertreten, die dem christlichen Menschenbild widersprechen. Dort seien explizit demokratiefeindliche Aussagen der AfD erwähnt worden.
Auch die katholischen deutschen Bischöfe hatten sich kürzlich von der AfD abgegrenzt und sie als für Christen nicht wählbar bezeichnet. Ihre Ende Februar verabschiedete Erklärung trägt den Titel “Völkischer Nationalismus und Christentum sind unvereinbar”.