Auf vereistem Weg nicht mit Vollkaracho auf den Schädel oder die Hüfte knallen: Dabei hilft die richtige Sturztechnik, sagen Experten. Sie empfehlen, bereits mit Kindern das geschickte Abrollen zu üben.
Richtig hinzufallen – das sollte man bereits als Kind üben, empfehlen Orthopäden mit Blick auf Glatteis und verschneite Straßen. Mit der richtigen Sturztechnik würden kritische Körperteile wie der Kopf geschützt, weil die Sturzenergie teilweise auf Körperteile wie die Hände umgeleitet werde, erklärte die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) am Donnerstag in Berlin. Einer der Tipps heiße daher: bei Glatteis die Hände aus den Taschen.
“An Glatteis-Tagen operieren wir rund um die Uhr. Bei Brüchen an Armen und Beinen können wir schnell und gut helfen. Bei Stürzen auf Kopf, Becken und Hüfte können Verletzungen auch lebensbedrohlich werden”, so Ulrich Stöckle, stellvertretender DGOU-Präsident. Ein Sturz auf den Kopf oder die Hüfte kann demnach gerade für ältere Menschen oder bei Einnahme von Blutverdünnern sehr gefährlich werden; es drohten schwere Verletzungen wie Blutungen im Gehirn, ein Schädel-Hirn-Trauma oder ein Oberschenkelbruch. Aktuelle Daten zeigten, dass die Zahl der Schwerverletzten durch Stürze bei den über 70-Jährigen in den Wintermonaten stark steige.
Um einen Aufprall auf dem Hinterkopf zu vermeiden, sei es ratsam, bei Glatteis langsam zu gehen und den Körperschwerpunkt leicht nach vorn zu verschieben, erklärte DGOU-Präventionsexperte Christopher Spering. “Rutschen wir aus und kommt es zum Sturz, fallen wir eher nach vorne. Hier können wir uns entweder mit den Händen abfangen oder seitlich über die Schulter abrollen.” Dies müsse “von Kindheit an trainiert werden, damit im Notfall die Reflexe richtig einsetzen”. Üben lasse sich beispielsweise auf einem Trampolin.
Damit Fußgänger auf spiegelglattem Untergrund sicherer unterwegs sind, geben Orthopäden und Unfallchirurgen weitere Tipps:
Beim “Pinguin-Gang” wird der Körperschwerpunkt über dem auftretenden Bein ausgerichtet. Man bewegt sich äußerst langsam und schiebt sich mit kleinen Schritten auf ganzer Sohle über den Boden. Die leicht nach vorn geneigte Körperhaltung sorgt so für mehr Stabilität.
Mit einer Person eingehakt gehen oder sich an der Häuserwand oder einem Geländer entlang tasten.
n oder mittels Schuh-Spikes auch normales Schuhwerk wintertauglich machen.
Sie sind leicht montierbar und können bei Nichtgebrauch hochgeklappt werden.
Das Fahrrad sollte bei Schnee und Glatteis keine Saison haben – es besteht eine hohe Unfallgefahr.
Keine unnötigen Gefahren eingehen und bei Glätte möglichst zu Hause bleiben.