Das Diakonische Werk der oldenburgischen Kirche hat seine finanzielle Schieflage nahezu überwunden. Nach „juristisch und wirtschaftlich unvermeidbaren Insolvenzen“ im vergangenen Jahr habe sich die Liquiditätssituation entscheidend verbessert, sagte der kaufmännische Vorstand der Diakonie, Mario Behrends, am Freitag vor der in Rastede bei Oldenburg tagenden Synode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg.
Nach einem Leitungswechsel Anfang Januar 2024 waren die beiden neuen Vorstände – Behrends und der Theologische Vorstand Friedrich Ley – mit massiven wirtschaftlichen Problemen konfrontiert. Bereits am 16. Januar 2024 mussten sie die diakonische Dietrich-Bonhoeffer-Klinik für suchtkranke Jugendliche in Ahlhorn beim Amtsgericht als insolvent melden. Letztlich mussten das Seniorenzentrum „to huus achtern Diek“ in Blexen sowie die Bonhoeffer Klinik verkauft werden. Außerdem wurde eine Oldenburger Pflegeeinrichtung am Haarentor ebenso geschlossen wie drei von der Tochtergesellschaft Diadema betriebene Cafés in Oldenburg, Berne und Blexen.
Inzwischen arbeiteten fast alle Leistungsbereiche der Oldenburger Diakonie zumindest kostendeckend, sagte Behrends. Damit sei die Konsolidierung des Hilfswerks weitgehend abgeschlossen. Seit Anfang dieses Jahres sei die Diakonie „wieder voll handlungsfähig.“ Zwar gebe es noch einige Probleme durch hohe Zahlungsverpflichtungen, doch seien auch dafür bereits Lösungen in Sicht.
Das Diakonische Werk Oldenburg ist eigenen Angaben zufolge in der Altenhilfe, der Jugendhilfe, der Suchtkranken- und Gefährdetenhilfe, der Kirchenkreissozialarbeit und der Wohnungslosenhilfe tätig. Ferner ist die Diakonie Mehrheitsgesellschafterin in fünf sozialen GmbHs und Träger von Einrichtungen kirchlich-diakonischer Sozialarbeit. Überdies ist sie Trägerin unter anderem der Bahnhofsmission, der Schuldner- und Schwangerschaftskonfliktberatung, der Migrations- und Integrationsberatung, der Anlaufstellen für Straffällige und der Wohnungslosenhilfe.