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Olaf Scholz und Kaja Kallas beim Matthiae-Mahl

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und die estnische Premierministerin Kaja Kallas sind die Ehrengäste des diesjährigen Matthiae-Mahls im Hamburger Rathaus am Dienstag (20. Februar). Angesichts des russischen Angriffs auf die Ukraine setze sich Kallas entschlossen für die europäischen Werte ein, teilte die Hamburger Senatspressestelle am Donnerstag mit. Mit Kallas’ Besuch sollen die Beziehungen Hamburgs zu Estland vertieft werden. In der Geschichte des Matthiae-Mahls folgt Kallas auf den ehemaligen estnischen Präsidenten Lennart Meri, der 1994 zu Gast in Hamburg war.

Aufgrund seines Hafens habe Hamburg seit Jahrhunderten Schifffahrts- und Außenhandelsverbindungen zum Baltikum, informierte der Senat. Über die multilaterale Ostseezusammenarbeit seien Hamburg und Estland miteinander verbunden.

Im Bereich Digitalisierung gehöre Estland international zu den fortschrittlichsten Ländern. In der Entwicklung und Umsetzung digitaler Kompetenzen und Infrastrukturen in der Hamburger Wirtschaft und Verwaltung sei Estland deshalb ein guter Partner, erklärte der Senat. Hamburg indes könne seine Kompetenzen bei der Nutzung von erneuerbaren Energien einbringen, unter anderem beim Aufbau der Industrien von Offshore-Windkraft und grünem Wasserstoff.

Das Matthiae-Mahl ist seit dem Jahr 1356 historisch belegt und gilt als das älteste noch zelebrierte Festmahl der Welt. Benannt ist es nach dem Matthias-Tag am 24. Februar. Er galt im Mittelalter als Frühlingsbeginn und als Termin für den Dienstbotenwechsel. Zugleich wurden Wetterregeln aufgestellt und Orakel befragt.

Traditionell werden je ein ausländischer und ein deutscher Ehrengast eingeladen. Zu den prominentesten Gästen der vergangenen Jahre gehörten Ex-Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), Königin Silvia von Schweden, Tennis-Spielerin Steffi Graf, Bischof Wolfgang Huber und Jordaniens König Abdullah II. Insgesamt werden rund 400 geladene Gäste bewirtet.