Sachsen ist einer Studie zufolge besonders stark vom Rückgang an Arbeitskräften betroffen. Ohne Zuwanderung werde für den Freistaat bis 2040 ein Minus von deutlich mehr als zehn Prozent erwartet, teilte die Bertelsmann-Stiftung am Dienstag anlässlich der Vorstellung der Studie „Zuwanderung und Arbeitsmarkt“ in Gütersloh mit. In Thüringen und Sachsen-Anhalt seien es sogar mehr als 20 Prozent weniger Arbeitskräfte, falls Migration ausbleibt.
Deutschland braucht der Studie zufolge pro Jahr Hunderttausende Zuwanderer, um den Bedarf an Arbeitskräften in den kommenden Jahrzehnten zu decken. Bis 2040 würden jährlich rund 288.000 internationale Arbeitskräfte benötigt, um das Potenzial an Erwerbspersonen nicht einbrechen zu lassen. Ohne Zuwanderung ginge die Zahl der Erwerbspersonen demnach in diesem Zeitraum um zehn Prozent zurück.
Die Autoren der Studie rechnen den Angaben zufolge für 2040 mit einem Bedarf an Arbeitskräften von 45,7 Millionen Menschen. Bleibe Migration aus, stünden jedoch nur 41,9 Millionen Männer und Frauen für den Arbeitsmarkt zur Verfügung – gegenüber aktuell 46,4 Millionen. Bis 2060 würde die Zahl der Arbeitskräfte ohne zusätzliche Einwanderer sogar um ein Viertel auf nur noch 35 Millionen zurückgehen.
Die Studie wurde nach Angaben der Bertelsmann-Stiftung vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) und von der Hochschule Coburg erstellt. Grundlage für die Berechnungen ist demnach eine Projektion des Arbeitskräftebedarfs durch das IAB und das Bundesinstitut für Berufsbildung.