Hamburg. Die in solchen Situationen verwendeten Worte „plötzlich und unerwartet“ kommen einem schwer über die Lippen, und doch sind sie wahr. Die Tage vor ihrem plötzlichen und für uns alle so unfassbaren Tod war sie, wie wir sie immer kannten: voller Energie, in lebendigem Gespräch mit Menschen, mit Leidenschaft für das Wohl der Gemeinde und die Zukunft der Kirche, nicht zuletzt der ökumenischen Gemeinschaft. Ich denke, dass auch die plausibelste medizinische Erklärung die Fassungslosigkeit nicht auflösen wird, in die ihr Tod ihre Familie und uns alle, ihre Freunde, Kolleginnen, Kollegen und die vielen Weggefährten aus der weltweiten Ökumene gestürzt hat.
Als Ökumene-Beauftragte der Nordkirche und Geschäftsführerin der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK), dem ökumenischen Zusammenschluss der Kirchen in Hamburg, hat sie mit Leidenschaft für ein tieferes Verstehen der Kirchen untereinander geworben und gemeinsame Studientage und Aktionen organisiert, immer wieder in profilierter Weise theologische Impulse gesetzt und nicht zuletzt auch in umsichtiger Weise Konflikte moderiert. Wie kaum jemand in unserer Kirche war sie vertraut mit Traditionen und Mentalitäten der so unterschiedlichen Kirchen, die in der ACK zusammenarbeiten.
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Ökumene aus Leidenschaft
Die Hauptpastorin Martina Severin-Kaiser ist überraschend gestorben. Ein Nachruf von Klaus Schäfer, dem Direktor des Zentrums für Mission und Ökumene.

Martina Severin-Kaiser im Dezember des vergangenen Jahres in der St. Petri-KircheOliver Fantitsch /Kirchenkreis Hamburg-Ost