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Oberverwaltungsgericht: Zahl der Asylverfahren 2023 in NRW gestiegen

Die Zahl der Asylverfahren bei den sieben Verwaltungsgerichten in Nordrhein-Westfalen ist im Jahr 2023 erneut gestiegen. Mit rund 20.600 neuen Streitfällen liege die Zahl erstmals seit 2019 wieder über 20.000, teilte das Oberverwaltungsgericht in Münster am Montag in seinem statistischen Jahresbericht mit. Im Vorjahr 2022 hatte der Wert bei 17.700 gelegen.

Auch der Anteil der Asylsachen an allen neu eingegangenen Verfahren sei bei den sieben Verwaltungsgerichten erheblich gewachsen, erklärte das Oberverwaltungsgericht. Der Anteil stieg im vergangenen Jahr auf 40 Prozent aller Verfahren. Die niedrigste Quote gab es demnach am Verwaltungsgericht Köln mit 24 Prozent, die höchste am Verwaltungsgericht Aachen mit 56 Prozent.

Der Zuwachs bei den Asylverfahren werde voraussichtlich anhalten, hieß es. Mit einer stetig zunehmenden Zahl von Entscheidungen des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge über Asylanträge gehe eine erhebliche Zunahme der Klagen und Eilverfahren bei den Verwaltungsgerichten einher. Das Bundesamt verzeichne seit 2021 wieder Jahr für Jahr einen deutlichen Anstieg an Asylanträgen. Im Jahr 2023 waren es rund 352.000. Im Jahr 2020 habe die Zahl noch bei rund 145.070 gelegen.

Für die von der Politik angestrebte weitere und umfassende Verkürzung der Laufzeiten von Asylverfahren sei ausreichendes Personal an den Gerichten nötig, mahnte Vizepräsident Sebastian Beimesche. Denn die Bearbeitung anderer, für die Beteiligten sowie für die Allgemeinheit nicht weniger wichtiger Verfahren, sollten nicht zurückgestellt werden müssen.