Zum 75. Mal feiern Menschen ohne Obdach an Heiligabend im Münchner Hofbräuhaus Weihnachten. Kardinal Reinhard Marx werde für die rund 600 Gäste das Weihnachtsevangelium von der Geburt Jesu Christi lesen, teilte der Katholische Männerfürsorgeverein (kmfv) am Mittwoch mit. Auf der Festtagskarte stehen Ochsenfleischpflanzerl mit Kartoffelpüree und Gemüse, rund 100 Ehrenamtliche kümmerten sich um die Gäste, es gebe weihnachtliche Live-Musik und ein kleines Geschenk für jeden.
Besonders am Heiligabend sei es wichtig, Menschen beizustehen, die keinen familiären Rahmen erleben könnten, sagte Michael Auer, Mitglied der kmfv-Geschäftsleitung. „Sie sollen einen festlichen und besinnlichen Abend genießen, Gemeinschaft erfahren und spüren, dass sie Teil unserer Gesellschaft sind.“ Darin liege für ihn „der wahre Geist“ von Weihnachten.
Bereits vor 75 Jahren hat der Männerfürsorgeverein den Angaben zufolge die erste Weihnachtsfeier für obdachlose Menschen organisiert. Vereinsgründer Adolf Mathes sorgte damals dafür, dass im kriegszerstörten München Hochbunker umgewidmet wurden, um wohnungslosen Menschen eine Unterkunft und Beratung zu ermöglichen. „Dort wurde dann auch 1950 die erste Weihnachtsfeier an Heiligabend gefeiert“, teilte der Verein mit.
Die Jubiläumsfeier werde durch Spenden des SZ Gute Werke e.V. und Mitglieder des kmfv sowie durch Zuschüsse des Erzbischöflichen Ordinariats und der Landeshauptstadt finanziert. Das Hofbräuhaus und die Münchner Verkehrsbetriebe unterstützen die Veranstaltung. Eintrittskarten für die Weihnachtsfeier werden laut Männerfürsorgeverein über die Organisationen der Wohnungslosenhilfe vergeben. (3957/17.12.2025)