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Nur wenig Rückhalt für Schulstreik gegen Wehrpflicht

Der bundesweite Schülerstreik gegen eine Rückkehr zur Wehrpflicht ist in Rheinland-Pfalz nur auf ein verhaltenes Echo gestoßen. Dem Mainzer Bildungsministerium lagen nach eigenen Angaben am Freitag keine Rückmeldungen darüber vor, dass der Unterricht an Schulen des Landes nennenswert beeinträchtigt worden wäre. In Koblenz nahmen nach Polizeiangaben am Vormittag rund 200 Schülerinnen und Schüler an einer Protestkundgebung teil. Eine weitere Demonstration mit ebenfalls 200 Teilnehmenden war für den Abend in Mainz angemeldet worden.

Kleinere Protestaktionen gab es unter anderem auch in Landau mit 150 und in Ludwigshafen mit 110 Teilnehmenden, wie das Polizeipräsidium Rheinpfalz mitteilte. Zu dem Streik aus Anlass der Bundestagsabstimmung über das sogenannte Wehrdienst-Modernisierungsgesetz hatten linke Organisationen mobilisiert. „Wir wollen nicht ein halbes Jahr unseres Lebens in Kasernen eingesperrt sein, zu Drill und Gehorsam erzogen werden und töten lernen“, hieß es in dem bundesweiten Aufruf zu dem Schülerprotest. „Krieg ist keine Zukunftsperspektive und zerstört unsere Lebensgrundlage.“

Auch die Landesvertretung der rheinland-pfälzischen Schülerinnen und Schüler (LSV) hatte die Aktion begrüßt. Wehrpflicht oder eine allgemeine Dienstpflicht lehne die Interessensvertretung klar ab, teilte eine Sprecherin dem Evangelischen Pressedienst (epd) mit: „Die Protestaktionen werden von der LSV zwar nicht maßgeblich mitgestaltet, jedoch unterstützen wir die Meinung, dass die Wehrpflicht auch in der von der Bundesregierung vorgestellten Form nicht wieder eingeführt werden soll“.