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Nürnberger Menschenrechtspreis für kenianischen Blogger Bidali

Mit dem Internationalen Menschenrechtspreis 2023 setzt die Stadt Nürnberg einen Akzent in der Migrationsdebatte. Der Preisträger war selbst Wanderarbeiter vor der Fußball-WM in Katar und kämpft weiter für deren Rechte.

Der kenianische Blogger Malcolm Bidali (31) hat am Sonntag den Internationalen Menschenrechtspreis der Stadt Nürnberg erhalten. Die Auszeichnung ist mit 25.000 Euro dotiert.

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) würdigte Bidalis mutigen Einsatz für Migrantinnen und Migranten im Niedriglohnsektor. Der Preisträger habe sich dabei von eigenen schlimmen Erfahrungen nicht einschüchtern lassen. Es brauche solche Verfechter der Menschenrechte, die leider noch nicht weltweit selbstverständlich seien.

Der Kenianer arbeitete vor der Fußball-Weltmeisterschaft 2022 einige Jahre als Wachmann beim Stadionbau in Katar. Im Internet prangerte er dort herrschende menschenunwürdige Zustände an. Wegen Verbreitung angeblich falscher Nachrichten wurde er festgesetzt und zu einer Geldstrafe verurteilt.

Nach der Rückkehr in seine Heimat gründete der Kenianer eine eigene Organisation zur Verteidigung der Rechte von Wanderarbeitern. In Katar machen sie mit etwa zwei Millionen Menschen 95 Prozent der Erwerbsbevölkerung aus.

Dem Festakt im Opernhaus schloss sich die Nürnberger Friedenstafel an. Dabei waren Bürgerinnen und Bürger eingeladen, an langen Tischen im Freien miteinander zu essen.