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NS-Überlebender Shefi ruft zu Einsatz für Demokratie auf

Der Holocaust-Überlebende George Shefi hat zum Engagement für die Demokratie aufgerufen. Der Weg aus der Demokratie in eine Diktatur sei ohne Weiteres möglich, sagte der 93-jährige gebürtige Berliner am Dienstag in Potsdam bei einem Besuch der neuen Synagoge am Landtag von Brandenburg. Der Weg zurück zur Demokratie sei jedoch nicht ohne Gewalt möglich.

Shefi lebt seit 1949 in Israel und engagiert sich seit Jahren als Zeitzeuge. Für sein Engagement wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz und dem Verdienstorden des Landes Brandenburg geehrt.

George Shefi wurde am 29. November 1931 unter dem Namen Georg Spiegelglas geboren und wuchs die ersten Jahre seiner Kindheit in Berlin-Schöneberg auf. Nach den antijüdischen Pogromen des 9. November 1938 beschloss seine Mutter, ihn mit einem Kindertransport nach England zu schicken, um ihn vor der NS-Verfolgung in Sicherheit zu bringen. Der Transport verließ Berlin am 26. Juli 1939 und der Junge lebte danach mehrere Jahre in Großbritannien. Seine Mutter wurde 1943 in Auschwitz ermordet. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs zog Shefi nach Israel.

Das Synagogenzentrum Potsdam wurde mit rund 17,5 Millionen Euro aus Mitteln des brandenburgischen Kulturministeriums finanziert und im Sommer 2024 eröffnet. Die jüdische Gemeindeeinrichtung mit religiösen, sozialen und kulturellen Angeboten wird für drei Jahre treuhänderisch durch die Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland betrieben und soll anschließend an den Landesverband der jüdischen Gemeinden Land Brandenburg übergehen.