Die NRW-Landesregierung hat ein Aufbauprojekt für israelische Kommunen nahe dem Gaza-Streifen ins Leben gerufen. Das Vorhaben soll nordrhein-westfälischen Kommunen die Möglichkeit geben, sich in den Aufbau israelischer Partnerkommunen einzubringen, wie das NRW-Ministerium für Internationales am Freitag in Düsseldorf mitteilte. Man wolle damit ein „klares Zeichen“ setzen, sagte Minister Nathanael Liminski (CDU). „Wo Terroristen jüdisches Leben auslöschen wollten, wird Nordrhein-Westfalen helfen, es wieder zum Blühen zu bringen.“
Rund 30 Kommunen in NRW haben den Angaben zufolge bereits eine Partnerschaft in Israel. Es gab bislang aber keine Verbindungen zu Kommunen in der Umgebung des Gaza-Streifens. Hier setzt das Projekt „Schalom – Chaveruth: Solidaritätspartnerschaften NRW-Israel“ an. Das Vorhaben soll neue Möglichkeiten für die Anbahnung und Umsetzung von kommunalen Partnerschaften bieten. Die die hebräischen Worte „Schalom – Chaveruth“ bedeuten Frieden und Freundschaft.
Die Landesregierung stellt für das Projekt 300.000 Euro zur Verfügung, das NRW-Landesbüro in Tel Aviv soll die Partnerschaften vermitteln. In Abstimmung mit dem NRW-Wirtschaftsministerium soll das Portal NRW.Global.Connect zur zentralen Plattform für Hilfsleistungen aus NRW an Israel ausgebaut werden.
“Wir geben den Projekten den Vorrang, die einen anhaltenden Austausch begründen und mit denen die Beziehungen zwischen Nordrhein-Westfalen und Israel nachhaltig gestärkt werden, erläuterte Liminski. Die ersten Partnerschaften gingen bereits in diesen Tagen an den Start.
So wird die Stadt Essen in Kooperation mit der Stadt Tel Aviv eine Solidaritätspartnerschaft mit der Stadt Aschkelon eingehen. Aschkelon ist eine der derzeit am meisten beschossenen israelischen Städte. Zudem vereinbarten das Uni-Klinikum Essen und das Souraski Medical Center in Tel Aviv eine Absichtserklärung für die Aufnahme einer intensiveren Zusammenarbeit.
Der Angriff der Terrormiliz Hamas auf Israel am 7. Oktober sei eine „Zeitenwende in Nahost“ gewesen, erklärte das Ministerium. Das beispiellose Massaker an über 1.400 Menschen und die Verschleppung von rund 240 Menschen in den Gazastreifen waren der verheerendste Angriff auf jüdisches Leben seit der Shoah. Aufgrund der zahlreichen Opfer und den verheerenden Zerstörungen sei klar, dass der Wiederaufbau des betroffenen Landstrichs ein „enormer Kraftakt“ werde.