Artikel teilen:

NRW richtet Games-Förderung auf Nachwuchs und kleine Budgets

In Nordrhein-Westfalen startet zum 1. September eine neue Förderrichtlinie für Videospiele. „Sie orientiert sich an aktuellen Marktbedürfnissen und legt einen Fokus auf Projekte von kleineren und Nachwuchsunternehmen mit Produktionskosten von bis zu 300.000 Euro“, erklärte die Landesregierung am Mittwoch auf der Gamescom in Köln. Insgesamt stünden vier Millionen Euro für die Projektförderung zur Verfügung.

„Länderförderung entfaltet eine größere Wirkung, wenn sie komplementär zum Bund gestaltet ist“, betonte Medienminister Nathanael Liminski (CDU). „Dieses Ziel verfolgen wir mit unserer neuen Förderrichtlinie, fokussiert auf Projekte mit kleineren Budgets und auf die Nachwuchsförderung.“ Die Film- und Medienstiftung NRW ist den Angaben zufolge für die Umsetzung der Förderung verantwortlich – von der Antragstellung bis zur Auszahlung.

Zu den Neuerungen gehört laut Landesregierung unter anderem die Umstellung von bedingt rückzahlbaren Darlehen auf nicht rückzahlbare Zuschüsse. Auch würden Unternehmen künftig dabei unterstützt, ihre Spiele auf Messen und Märkten zu präsentieren. Ganz neu ist demnach die Förderung für sogenannte Vertical Slices, also bereits vollständig spielbare Teile eines Games. „Wir haben genau hingehört und unsere Förderung passgenau auf die aktuellen Marktrealitäten der Gamesbranche zugeschnitten“, betonte Liminski.

„Steigender kreativer und technischer Innovationsdruck, internationaler Wettbewerb sowie die Anforderung zur schnellen Markteinführung neuer Spiele und neuer Funktionen prägen die aktuelle Lage“, erklärte die Landesregierung. Neben der Förderung für Videospiele mit klassischem Unterhaltungsfokus bilde die neue Richtlinie auch die Grundlage für weitere Games-Förderprogramme der Film- und Medienstiftung NRW, wie etwa Serious Games oder Gamification-Anwendungen.

Auf der Computer- und Videospielmesse Gamescom präsentieren sich von Mittwoch bis Sonntag mehr als 1.500 Ausstellerinnen und Aussteller aus 72 Ländern. Die Koelnmesse und der Verband der deutschen Gamesbranche, game, veranstalten die Messe gemeinsam. Im vergangenen Jahr zählte sie 355.000 Besucherinnen und Besucher.