NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) hat am Donnerstagabend in der Düsseldorfer Synagoge zum Beginn des jüdischen Lichterfestes Chanukka die erste Kerze am Chanukka-Leuchter entzündet. Für ihn sei es selbstverständlich, an einem solchen Tag in der Synagoge zu sein, und ein Licht zu entzünden, erklärte Wüst. Das Kerzenlicht sei auch ein Zeichen dafür, „gemeinsam Freude zu haben“. Zugleich betonte der Ministerpräsident, es mache ihm Sorgen, wenn jüdische Mitbürger angesichts der vielen antisemitischen Vorfälle Angst hätten, öffentlich zu zeigen, dass sie Menschen jüdischen Glaubens seien.
Am Sonntag lädt die Gemeinde zum Chanukkafest auf dem Grabbeplatz im Zentrum von Düsseldorf ein. Mit dem Chanukka-Straßenfest wolle man „ein Gefühl der Einheit vermitteln, inmitten einer Zeit, in der die dunklen Tage überwiegen“. Zu dem Fest werden den Angaben zufolge auch die stellvertretende NRW-Ministerpräsidentin Mona Neubaur sowie Landesjustizminister Benjamin Limbach (beide Grüne) und Düsseldorfs Oberbürgermeister Stefan Keller (CDU) erwartet.
Das achttägige jüdische Lichterfest Chanukka (hebräisch: Weihung) dauert in diesem Jahr bis zum 15. Dezember. Mit Einbruch der Dunkelheit wird an den Chanukka-Leuchtern jeden Tag ein neues Licht angezündet. Historischer Hintergrund des Chanukka-Festes ist der Sieg einer Gruppe jüdischer Krieger gegen fremde Herrschaft im zweiten Jahrhundert vor Christus und die Wiedereinweihung des Tempels in Jerusalem nach dessen Zerstörung. In der Regel wird an dem Fest ausgelassen und fröhlich gefeiert – in Familien, mit Freunden und in Gemeinden.