Artikel teilen:

NRW-Minister verurteilen Klimakleber-Aktion am Flughafen

Die nordrhein-westfälische Landesregierung hat die Kleber-Aktion von Klima-Aktivisten am Flughafen Köln/Bonn
scharf kritisiert. „Was diese Leute da veranstalten, hat nichts mit Protest und Meinung zu tun, sondern das sind gleich mehrere Straftaten: Verstoß gegen das Versammlungsgesetz, gefährlicher Eingriff in den Luftverkehr und Hausfriedensbruch“, sagte Innenminister Herbert Reul (CDU) der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (online Mittwoch). Zudem hätten viele Urlauber ihre Reise nicht wie geplant antreten können. „Das ärgert nicht nur, sondern erweist dem Klimaschutz einen Bärendienst.“

Auch NRW-Umwelt- und Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne) erklärte, er habe keinerlei Verständnis für solche Aktionen. „Das hat mit legitimem Protest nichts zu tun; das ist dumm und kriminell und gefährdet Menschenleben.“

Am frühen Mittwochmorgen hatten sich nach Angaben der Kölner Polizei fünf Aktivistinnen und Aktivsten der Bewegung „Letzte Generation“ durch ein Loch im Zaun Zugang zum Flughafengelände verschafft und sich auf einem Teil des Rollfeldes festgeklebt. Um 4.45 Uhr habe der Sicherheitsdienst des Flughafens die Polizei verständigt, sagte eine Sprecherin der Kölner Polizei dem Evangelischen Pressedienst (epd). Der Flugbetrieb sei vorübergehend eingestellt worden.

Der Einsatz dauerte den Angaben zufolge knapp sechs Stunden, bis die Demonstranten vom Rollfeld entfernt waren und das Gelände überprüft war. Die „Klimakleber“ erwarten nach Worten der Polizeisprecherin jetzt Strafanzeigen wegen Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz, Hausfriedensbruch, Sachbeschädigung und gefährlichem Eingriff in den Luftverkehr. Der Flughafen hat nach eigenen Angaben den Flugbetrieb wieder aufgenommen. Es sei im Tagesverlauf aber noch mit Beeinträchtigungen in Form von Verspätungen und Flugausfällen zu rechnen.

Nach Angaben der „Letzten Generation“ war die Aktion Teil der Kampagne „Oil kills“ zeitgleich an Flughäfen in mehreren europäischen Ländern. Die Klimaaktivisten fordern von der Bundesregierung, sich für einen internationalen Vertrag zum Ausstieg aus den fossilen Energien Öl, Gas und Kohle bis 2030 einzusetzen.