Artikel teilen:

NRW-Minister Liminski gegen Social-Media-Verbot für Jugendliche

Jugendschutz oder Informationsfreiheit? Die australische Regierung hat ein Social-Media-Verbot für junge Menschen ausgesprochen. Auf Deutschland hält der NRW-Medienminister die Idee für nicht übertragbar.

Ein Social-Media-Verbot für junge Menschen wie in Australien? Für den nordrhein-westfälischen Medienminister Nathanael Liminski (CDU) eine übertriebene Idee. “Bei allen unbestrittenen Schattenseiten von Social Media wäre ein Pauschalverbot von Social Media zweifelsohne ein tiefer Eingriff in den Alltag junger Menschen”, erklärte der Minister am Donnerstag in Düsseldorf. Junge Menschen hätten ein Recht auf informationelle Selbstbestimmung. Wer Generationenkonflikte vermeiden wolle, müsse vor pauschalen Verboten andere Maßnahmen prüfen.

In Australien ist es Jugendlichen unter 16 Jahren seit Mittwoch verboten, ein Konto auf Social-Media-Plattformen zu besitzen. Betroffen von diesem Verbot sind zehn Anbieter. Neben Tiktok sind das Snapchat, Instagram, Facebook, Threads, X, Youtube, Twitch, Reddit und Kick. Medienberichten zufolge müssen Unternehmen, die das Alter ihrer Nutzer nicht konsequent überprüfen, mit Strafen von umgerechnet bis zu 30 Millionen Euro rechnen.

Liminski verwies vor dem Hintergrund der australischen Entscheidung auf die jüngste Reform des Jugendmedienschutzes der Bundesländer. Das Konzept wirke als digitaler Türsteher: “Künftig muss es technisch möglich sein, schon beim Kauf eines Gerätes das Alter des Nutzers im Betriebssystem zu hinterlegen, um Minderjährige vor gefährlichen Inhalten zu schützen.” Zusätzlich müssten Erziehungsberechtigte darin unterstützt werden, einen sicheren Umgang mit Medien für ihre Kinder zu ermöglichen.