Der Vertreter der katholischen Kirche beim nordrhein-westfälischen Landtag, Antonius Hamers, sieht die Demokratie in Deutschland gefestigt. Es gebe aktuell keine substanzielle Bedrohung der Republik, sagte er am Donnerstag im Interview mit dem Münsteraner Internetportal Kirche-und-Leben.de. Trotzdem müsse man den Feinden der Demokratie entschlossen entgegentreten.
Bezüglich der AfD erklärte Hamers, die Äußerungen einiger Protagonisten der Partei erinnerten ihn an nationalsozialistisches Gedankengut. Trotzdem müsse im politischen Diskurs jeder mit jedem reden, unabhängig der eigenen Meinung. In der vergangenen Legislaturperiode habe er daher auch Kontakt zu einzelnen Abgeordneten der AfD gehabt, in dieser bislang nicht.
Um die Demokratie allgemein zu stärken, brauche es gesellschaftliches Engagement, so Hamers weiter. Gerade Christen sollten sich dafür einsetzen, etwa in der wichtigen Arbeit kirchlicher Verbände. Die Aufgabe der Politik sehe er darin, aktuelle Probleme zu lösen und dabei trotz unterschiedlicher Interessen Kompromisse zu finden. Hamers ist Beauftragter der fünf NRW-Bistümer bei Landtag und Landesregierung von Nordrhein-Westfalen.