Die Behindertenbeauftragte von Nordrhein-Westfalen, Claudia Middendorf, würdigt zum Deutschen Hospiztag (14. Oktober) die Bedeutung von Ehrenamt und inklusiver Hospizversorgung. Das diesjährige Motto „Hospiz für Vielfalt“ sei ein eindrücklicher Aufruf, die Bedürfnisse aller Betroffenen noch stärker in den Fokus zu rücken, erklärte Middendorf am Montag in Düsseldorf. Denn jeder Mensch habe das Recht auf ein würdevolles Lebensende, unabhängig von seinen körperlichen oder geistigen Voraussetzungen.
„In meiner Funktion als Beauftragte der Landesregierung für Menschen mit Behinderung sowie für Patientinnen und Patienten in Nordrhein-Westfalen sehe ich es als meine Aufgabe, für die Gleichstellung und Teilhabe von Menschen mit Behinderungen in allen Bereichen des Lebens einzutreten – auch in den letzten Lebensphasen“, erklärte sie. Hospize leisteten hier einen unverzichtbaren Beitrag, indem sie Betroffenen ermöglichten, in einer Atmosphäre von Fürsorge und Respekt Abschied zu nehmen. Dies schließe nicht nur die medizinische Versorgung ein, sondern auch die seelische und soziale Begleitung.
Ein zentraler Baustein dieser Arbeit sei das Ehrenamt. Ohne die vielen ehrenamtlich Tätigen, die mit Empathie, Zeit und Hingabe Sterbende und deren Angehörige begleiten, wäre die Hospizarbeit in dieser Form nicht denkbar, erklärte Middendorf. Die Ehrenamtlichen seien der menschliche Kern dieser Arbeit und verdienten höchste Anerkennung und Unterstützung.
Für Menschen mit Behinderungen stelle die Hospiz- und Palliativversorgung oft eine besondere Herausforderung dar, erläuterte die Landesbehindertenbeauftragte. Bauliche Gegebenheiten und die Schulung der Mitarbeitenden und ehrenamtlich Tätigen im Umgang mit Menschen mit Behinderungen seien von Bedeutung.
Den deutschen Hospiztag nutzen die Einrichtungen für die Begleitung Sterbender und Schwerstkranker für Informationsveranstaltungen, Benefizkonzerte und Gedenkgottesdienste. Der erste deutsche Hospiztag fand im Jahr 2000 auf Initiative des Deutschen Hospiz- und Palliativverbands statt. Träger der Einrichtungen sind zumeist gemeinnützige Vereine sowie Kirchen und gemeinnützige Organisationen und Stiftungen. Neben stationären und ambulanten Hospizen findet eine Versorgung Sterbender mit dem Ziel der Schmerzlinderung auch auf Palliativstationen in Krankenhäusern statt. Nach Angaben des Sozialverbands VdK gibt es in NRW 78 Hospize mit insgesamt 770 Plätzen.