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Nordkirche lädt zum Chrysostomos-Empfang

Zum Chrysostomos-Empfang hat die evangelische Nordkirche am Dienstag mehr als 40 Geistliche orthodoxer Kirchen ins Ökumenische Forum Hafencity eingeladen. Orthodoxe Kirchen seien in den vergangenen Jahren durch Zuwanderung aus Ost- und Südosteuropa und Flucht aus dem Nahen und Mittleren Osten stark gewachsen, sie stellten mittlerweile die drittgrößte Kirchenfamilie in Norddeutschland, teilte die Nordkirche mit. Der Kontakt zu und der Austausch mit ihnen stärke den gesellschaftlichen Zusammenhalt.

„In denen, die anders glauben, beten, singen und hoffen, Geschwister erkennen, das ist es, was bei diesen Begegnungen passiert, was wirksame Gemeinschaft schafft über Grenzen hinweg“, sagte Uta Andrée, Dezernentin im Landeskirchenamt für den Bereich Ökumene, laut Mitteilung. Die Konflikte dieser Welt griffen um sich, führte sie in ihrer Predigt aus. Sie polarisierten und machten aus Menschen Kontrahenten, aus Unbeteiligten Gegner und Kämpferinnen. „Die Finsternis greift um sich. Die Finsternis, die uns den klaren weiten Blick verwehrt“, sagte Andrée.

Die Nordkirche lädt seit mehr als zehn Jahren die orthodoxen Geistlichen, die in ihrem Gebiet tätig sind, gemeinsam mit Verantwortungsträgerinnen und -trägern aus den Gemeinden zu dem Empfang ein. Der Termin sei traditionell im Herbst, denn er erinnere an den für Ost- und Westkirchen bedeutenden Kirchenvater Johannes Chrysostomos, hieß es.

In Norddeutschland feiern Griechisch-, Russisch- und Serbisch-Orthodoxe Gemeinden unter anderem in Hamburg, Lübeck, Kiel und Schwerin regelmäßig Gottesdienste, so die Nordkirche. Gerade die Rumänisch- und die Bulgarisch-Orthodoxen Gemeinden erlebten zurzeit ein großes Wachstum, hieß es. Daneben seien im Bereich der Nordkirche auch orientalisch-orthodoxe Kirchen präsent. Zu ihnen gehörten die Äthiopisch-Orthodoxen, Kopten, Armenier und Syrisch-Orthodoxen. Diese Kirchen hätten ihren Ursprung im Mittleren Osten und seien daher stark von der momentanen politischen Situation in diesem Gebiet betroffen.

Gestaltet und koordiniert wird die Zusammenarbeit mit den orthodoxen Kirchen den Angaben zufolge vom Orthodoxieausschuss der Nordkirche. Deren Leitung hat die Ökumenebeauftragte der Nordkirche, Annette Reimers-Avenarius, inne.