DORTMUND – Der Dortmunder Stadtrat hat die Entscheidung über einen Zuschuss für den Deutschen Evangelischen Kirchentag 2019 verschoben. Es gebe noch Beratungsbedarf bei SPD und Grünen, sagte ein Sprecher der Stadt dem Evangelischen Pressedienst. Eigentlich stand das Thema für den 25. Juni auf der Tagesordnung, nun wollen die Politiker erst in der nächsten Ratssitzung nach der Sommerpause darüber entscheiden, ob die Stadt Dortmund die Veranstaltung mit 2,7 Millionen Euro unterstützt. Der Kirchentag 2019 kostet nach Angaben der Stadt Dortmund rund 18 Millionen Euro.
Strikt dagegen sind Religionskritiker, die in der Dortmunder Innenstadt eine meterhohe Moses-Figur aufgestellt haben, daneben ein Schild mit dem 11. Gebot: „Du sollst Deinen Kirchentag selbst bezahlen!“ (siehe Kommentar S. 5).
Ein städtischer Zuschuss in Höhe von 2,7 Millionen Euro sei angesichts des riesigen Schuldenberges der Stadt nicht zu verantworten, sagte der Sprecher des Aktionsbündnisses, Maximilian Steinhaus.
Die Protestaktion wird unter anderem von der religionskritischen Giordano-Bruno-Stiftung und der Gruppe „Religionsfrei im Revier“ getragen. Manfred Such von „Religionsfrei im Revier“ erklärte, das Loch im Dortmunder Haushalt sorge dafür, dass die Stadt zurzeit ein Sparprogramm im kulturellen Bereich und bei öffentlichen Einrichtungen plane. Daher seien Zuschüsse für einen Kirchentag nicht akzeptabel. Die Stadt argumentiere zwar, dass die Veranstaltungsbesucher rund 20 Millionen Euro an Umsatz einbrächten, „doch diese Summe ist noch längst kein finanzieller Gewinn für den Dortmunder Haushalt“, sagte Such.
Bündnissprecher Steinhaus kritisierte zudem, dass der Bund für Geistesfreiheit im vergangenen Jahr auch keine städtischen Gelder für einen humanistischen Tag bekommen habe. Es müsse Gleichbehandlung herrschen. epd
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Noch kein Geld
Stadt Dortmund verschiebt Entscheidung über Zuschuss