Das Land Niedersachsen fördert ein innovatives Wohnprojekt für Senioren mit und ohne geistige Behinderung mit 323.000 Euro. Regionalentwicklungsministerin Wiebke Osigus (SPD) überreichte den Förderbescheid für das Vorhaben im Stift zum Heiligen Geist am Dienstag in Hannover, wie das Ministerium mitteilte. Das Geld stammt aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds.
„Ob mit oder ohne Behinderung, wir alle möchten auch im Alter so selbstbestimmt wie möglich leben“, sagte Osigus. Das inklusive Wohnprojekt Projekt „Lebenswandeln – Vielfalt im Alter“ erprobe daher neue Formen des Zusammenlebens. Es helfe dabei, eine Forschungs- und Versorgungslücke zu schließen und stärke den Zusammenhalt. „Inklusion und Vielfalt haben keine Altersgrenze“, betonte die Ministerin.
Ältere Menschen mit geistiger Behinderung seien bisher, auch aufgrund der NS-Verbrechen, eine eher kleine Gruppe gewesen, hieß es. Mit dem medizinischen Fortschritt erreichte in den letzten Jahren eine höhere Anzahl von ihnen das Seniorenalter. Das Projekt verknüpfe betreutes Wohnen und pflegewissenschaftliche Forschung. Es werde von der Lebenshilfe Hannover und der Abteilung Pflege und Gesundheit der Hochschule Hannover begleitet.
Das Land Niedersachsen fördert seit 2015 mit dem Programm „Soziale Innovation“ Projekte, die gesellschaftlichen und demografischen Herausforderungen begegnen. Die Mittel stammen aus dem Europäischen Sozialfonds Plus der Europäischen Union. Für die aktuelle Förderperiode 2021 bis 2027 stehen insgesamt 18,6 Millionen Euro zur Verfügung.