Das niedersächsische Innenministerium geht davon aus, dass in den kommenden sechs Monaten rund 11.000 Geflüchtete in den niedersächsischen Kommunen untergebracht werden müssen. Das sehe das neues Verteilkontingent für den Zeitraum Oktober 2024 bis März 2025 vor, teilte das Ministerium am Montag in Hannover mit.
Im Vergleich zum vorangegangenen Kontingent von April bis September 2024 geht das Ministerum den Angaben zufolge damit von einer geringeren Zahl von Schutzsuchenden aus. Das zeige sich auch beim Vergleich der monatlichen Zugangszahlen, hieß es: Insgesamt habe Niedersachsen zum Stichtag 30. September 2024 rund 14.170 geflüchtete Menschen verzeichnet. 2023 waren es zum gleichen Zeitpunkt rund 20.570 Flüchtlinge.
„Uns ist bewusst, dass der aktuelle Abwärtstrend bei den Zugangszahlen noch nicht zu einer signifikanten Entspannung der Lage in den Kommunen führt“, sagte Innenministerin Daniela Behrens (SPD). Ziel müsse es angesichts der hohen Zugangszahlen seit 2015 sein, die Zahl der Menschen, die in Deutschland und in Niedersachsen Schutz suchten, nachhaltig zu reduzieren und Geflüchtete in Europa fairer zu verteilen.
Bei der Höhe des Verteilkontingents handelt es sich den Informationen zufolge um eine Prognose. Sie soll den Kommunen als Orientierungshilfe dienen. Berechnet wird sie auf Grundlage der Bevölkerungszahl der jeweiligen Kommune sowie unter Berücksichtigung bestehender Über- und Unterquoten bei der bisherigen Aufnahme. Die Verteilung innerhalb der Landkreise und kreisfreien Städte übernehmen die Kommunen selbst.