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Nichts für Arme?

Von Anke von Legat  Es klingt nach Mittelalter, ist aber leider Gegenwart: In Deutschland hängen die Bildungs- und Aufstiegschancen nach wie vor am familiären Hintergrund. Schulwahl, Abitur, Studium und wissenschaftliche Karriere – all das ist für Kinder aus wohlhabenden und gebildeten Elternhäusern leichter zu erreichen als für andere. Der Anteil von Aufsteigern aus sozial niedrigen Schichten geht sogar zurück, wie eine Untersuchung gerade wieder bestätigte. Für ein Land, das die Gleichheit aller Menschen ins Grundgesetz geschrieben hat, ist das eine Schande.  Kirchen bemühen sich seit Langem um Kinder und Jugendliche, die es im Leben nicht leicht haben. So organisieren Gemeinden Hausaufgabenbetreuung und bieten Ferienfreizeiten zu ermäßigten Preisen an. Auf politischer Ebene setzen sich kirchliche Vertreter dafür ein, dass alle an allen gesellschaftlichen Angeboten teilhaben können. Trotzdem bleibt es auch für die Kirche eine Herausforderung, sozial schwache Kinder einzubeziehen – nach Jesu Motto „Was ihr den Geringsten tut, das tut ihr mir“.