Erfurts katholischer Bischof Ulrich Neymeyr hat in seiner Predigt zum Ostersonntag auf den Zusammenhang zwischen Geduld und Hoffnung verwiesen. Wer wissen wolle, was sich bewährt, müsse Geduld haben, um zu beurteilen, ob eine neue Idee auch eine gute Idee ist, sagte der leitende Geistliche laut Redemanuskript im Erfurter Dom. Geduld und Bewährung bewirkten Hoffnung. Zugleich motiviere die Hoffnung zu Geduld und Bewährung.
Am Beispiel der Überlieferungen des Apostels Paulus von Tarsus führte Neymeyr aus, was Ostern für Christinnen und Christen bedeutet. „Das österliche Leben, das wir von Jesus Christus erhoffen, ist nicht nur ewiges Leben nach dem Tod, sondern auch neues Leben vor dem Tod“, sagte der Bischof. Dieses neue Leben werde durch die Sakramente geschenkt.
Paulus habe gewusst, dass dieses neue Leben nicht einfach ist, weil es Widrigkeiten, Gemeinheiten, Sünden unter den Menschen gibt. Die österliche Hoffnung aber gebe dem Menschen die Kraft, auch Schweres durchzustehen, sagte Neymeyr. Zugleich seien schwere Erfahrungen Schulen der Geduld. Das sei eine Tugend, die vielen heute schwerfalle.