Jena ist Standort eines neuen Senckenberg-Instituts für Pflanzenvielfalt. Wie das Thüringer Wissenschaftsministerium mitteilte, wurde die Forschungseinrichtung mit einem Festakt an der Friedrich-Schiller-Universität Jena (FSU) am Montag offiziell gegründet. Das gemeinsam von der Universität und der Senckenberg-Gesellschaft für Naturforschung in Frankfurt am Main getragene Institut solle den Biodiversitätsverlust bei Pflanzen analysieren.
Hierfür werde die Einrichtung neue Methoden zur Erfassung und zum Vergleich funktioneller Merkmale von Pflanzen und zur Auswertung bislang ungenutzter Daten und naturkundlicher Sammlungen entwickeln. Hintergrund für das neue Forschungsfeld sei ein 2019 veröffentlichter Bericht des Weltbiodiversitätsrates, der weltweit erhebliche Lücken bei der Untersuchung von Artenvielfalt und Biodiversitätswandel identifiziert habe. Diese betreffen den Angaben zufolge etwa Ausmaß, Ursachen und Folgen des Verlusts von Biodiversität.
Thüringens Wissenschaftsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) erklärte, Jena sei bereits heute eine Hochburg der Biodiversitätsforschung. Das neue Institut baue dabei auf die in Jena vorhandene botanische Sammlung „Herbarium Haussknecht“ auf, die mit 3,5 Millionen Pflanzenexponaten zu den größten Einrichtungen Europas gehöre.
Für die neue Forschungseinrichtung seien vier Professuren vorgesehen. Universität und Senckenberg-Gesellschaft bringen jeweils zwei Professuren in die gemeinsame Einrichtung ein. Thüringen stellt für das Institut künftig wenigstens 2,2 Millionen Euro pro Jahr bereit.