Nach fast zweijähriger Bauzeit soll Anfang September in Günz bei Stralsund das größte Kranichzentrum Europas eröffnet werden. Das internationale Nabu-Erlebniszentrum „Kranichwelten“ ist ein zumeist einstöckiger Neubau, der 300 Meter entfernt von der Beobachtungsstation „Kranorama“ am Günzer See errichtet wurde, sagte der Leiter der „Kranichwelten“, Günter Nowald, auf Anfrage dem Evangelischen Pressedienst (epd). Die Öffentlichkeit kann das im Landkreis Vorpommern-Rügen gelegene Erlebniszentrum mit Ausstellungshalle, moderner Multimediaanlage und Bistro ab 6. September besuchen.
Nach Angaben des Schweriner Wirtschaftsministeriums betragen die Baukosten rund 5,3 Millionen Euro. Das Ministerium stellt 4,4 Millionen Euro Fördermittel bereit. Hinzu kommen laut Nowald Fördermittel des Bundes für den Virtuelle-Realität-Bereich in der Ausstellung und für die Gestaltung der Außenanlagen. Bauherr ist die gemeinnützige Kranichschutz Deutschland GmbH, deren alleiniger Gesellschafter seit 2017 der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) ist.
Das neue Kranichzentrum soll nach früheren Angaben des Schweriner Wirtschaftsministeriums „ein zeitgemäßer, informativer und attraktiver Anlaufpunkt für die seit Jahren wachsende Besucherzahl“ werden. Es soll für Filmvorführungen, Seminare und für die Arbeit mit Schülergruppen zu ökologischen und naturschutzfachlichen Themen genutzt werden können.
Das bisherige Nabu-Kranichzentrum im benachbarten Groß Mohrdorf, das seit September 1996 besteht, ist nach Angaben von Nowald viel zu klein und wird aufgegeben. Das Gebäude sei nur gemietet gewesen, sagte der promovierte Biologe. Der Mietvertrag laufe Ende September aus. Zwischen 8.000 und 10.000 Menschen hätten diese Einrichtung in den vergangenen Jahren besucht, vor der Corona-Pandemie seien es jährlich bis zu 15.000 Besucher gewesen.