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Neuer Caritasdirektor beklagt steigenden Kostendruck

Der neue Caritasdirektor im katholischen Bistum Magdeburg, Thomas Keitzl, setzt auf eine stärkere Zusammenarbeit der regionalen Caritas-Einrichtungen. „Wie auch alle anderen Wohlfahrtsverbände haben wir mit den veränderten Rahmenbedingungen zu tun, die zahlreiche Herausforderungen mit sich bringen“, sagte Keitzl in Magdeburg dem Evangelischen Pressedienst (epd). Das seien vor allem der Fachkräftemangel und geringer werdende finanzielle Ressourcen der Kostenträger, insbesondere der Kommunen.

„Wichtig ist uns, dass wir als Einheit ‘Die Caritas im Bistum Magdeburg’ auftreten“, sagte Keitzl: „Es ist nach außen sehr schwer zu vermitteln, dass es unterschiedliche caritative Träger gibt.“ Die sozialen Dienstleistungen der Caritas werden im Bistum Magdeburg derzeit vom Diözesan-Caritasverband, zwei Regionalverbänden in Halle und Magdeburg sowie zwei Tochtergesellschaften erbracht. „Es geht darum, die einzelnen Verbände und Bereiche miteinander zu verbinden, um die Caritas im Bistum zukunftsfähig aufzustellen“, sagte Keitzl. Fusionen mehrerer Verbände seien aber nicht geplant.

Die Finanzierung durch öffentliche Kostenträger wie etwa die Kommunen sei schwieriger geworden. Dies liege auch an den Corona-Jahren, wo die öffentliche Hand hohe Ausgaben habe stemmen müssen und nun verstärkt schaue, welche Leistungen sie noch anbieten könne. „Gerade die freiwilligen Leistungen stehen auf dem Prüfstand“, meinte Keitzl: „Wir merken dies bei den Verhandlungen der Kostensätze.“

Rund 80 Prozent der Kosten müsse die Caritas für ihr Personal aufwenden. Man habe – wie in anderen Branchen auch – deutliche Gehaltssteigerungen zu bewältigen. „Die Situation ist insgesamt durchaus angespannt“, sagte der Caritasdirektor.

Hinzu komme, dass sich der Mangel an Fachkräften stärker bemerkbar mache, betonte Keitzl. „Es kommt vor, dass Plätze zum Beispiel im Altenheim frei bleiben, weil wir die Personalquote nicht immer erfüllen können.“ Hinzu komme durch die Belastungen der letzten Jahre ein höherer Krankenstand. Man bemühe sich etwa um ausländische Pflegekräfte, um freie Stellen zu besetzen.

Thomas Keitzl, geboren 1976 in Wittenberg, ist seit Jahresbeginn neuer Direktor des Diözesan-Caritasverbandes im Bistum Magdeburg. Er wirkte 2018 maßgeblich an der Fusion mehrerer Verbände zur „Caritas im Norden“ des Erzbistums Hamburg mit. In Magdeburg folgte er auf Cornelia Piekarski, die im Herbst 2022 in den Vorstand des Caritasverbandes für das Erzbistum Berlin wechselte.