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Liberale Vereinigung deutschsprachiger Rabbiner gegründet

Am Gründonnerstag hat sich die “Liberale Rabbinervereinigung” gegründet. Die Gruppe formiert sich als Alternative zum konservativen orthodoxen Judentum.

Die Librerale Rabbinervereinigung hat sich kurz vor Ostern gegründet
Die Librerale Rabbinervereinigung hat sich kurz vor Ostern gegründetUnsplash / David Holifield

19 Rabbinerinnen und Rabbiner aus dem deutschsprachigen Raum haben sich zu einer Liberalen Rabbinervereinigung zusammengeschlossen. Damit soll die liberale jüdische Tradition im deutschsprachigen Raum bewahrt und die Entwicklung des liberalen Judentums in einem zeitgenössischen Kontext gefördert werden, teilte die neue Organisation in Berlin mit. Die Liberale Rabbinervereinigung sehe sich dabei als Nachfolgeorganisation der bis 1938 bestehenden historischen Vereinigung der liberalen Rabbiner Deutschlands.

Luxemburger Rabbiner Alexander Grodensky als Vorsitzender

Dem Gründungsvorstand gehören den Angaben zufolge der Luxemburger Rabbiner Alexander Grodensky als Vorsitzender sowie als stellvertretende Vorsitzende der Berliner Rabbiner Andreas Nachama und die Bielefelder Rabbinerin Natalia Verzhbovska an. Die Liberale Rabbinervereinigung verstehe sich auch als Vertreterin der berufsständischen Interessen liberaler Rabbinerinnen und Rabbiner. Die Gründungsversammlung fand am Gründonnerstag in Berlin statt.

Begrüßt wurde die neue Interessenvertretung unter anderem von der Union progressiver Juden Deutschlands K.d.ö.R. (UPJ) und der European Union for Progressive Judaism (EUPJ). Das liberale oder progressive Judentum formierte sich als Alternative zum konservativen und orthodoxen Judentum mit seinen strengen religiösen Vorschriften im 19. Jahrhundert in Deutschland. Bedeutende Vertreter waren die Rabbiner Abraham Geiger (1810-1874), Zacharias Frankel (1801-1875) und Leo Baeck (1873-1956).