Im Domturm erwachen alte Zeiten: Frankfurt erinnert mit neuer Dauerausstellung an seine Türmer. Sie schützten einst die Bürger vor Gefahren wie Feuer. Bereits 1415 wurde der Grundstein des Turms gelegt.
Turmwächter in Deutschland haben in vergangenen Zeiten viele Menschenleben gerettet – in Frankfurt zeigt jetzt eine neue Ausstellung Einblicke in deren kaum noch bekannte Arbeit. “Turm und Stadt, oder: Wofür man einen Domturm braucht”, lautet der Titel einer neuen Dauerausstellung in der Türmerstube des Frankfurter Kaiserdoms, wie das Dommuseum Frankfurt jetzt mitteilte. Turmgeschichten aus mehr als 600 Jahren werden präsentiert. In drei Räumen der alten Türmerstube in einer Höhe von 66 Metern über der Stadt zeugten Bilder und Dokumente vom Leben und Arbeiten auf dem Turm.
Darunter befänden sich Berichte von Gästen wie dem Schriftsteller Victor Hugo und Dichterschwester Cornelia Goethe sowie Ton- und Filmpräsentationen. Für die Ausstellung leihen die Schauspieler Michael Quast und Stefani Kunkel laut Mitteilung dem Domtürmer und seiner Frau ihre Stimmen. Mehr als 300 Stufen führen die Besucher in die Höhe dieses Frankfurter Wahrzeichens.
“Der Kirchturm war von Anfang an vor allem ein städtisches Gebäude. Eine wesentliche Funktion war die Nutzung als Brandwache”, sagte der Kämmerer der Stadt, Bastian Bergerhoff, bei der Eröffnung. Dafür sei eine Wohnung für den Türmer und seine Familie eingerichtet worden, die dort oftmals gemeinsam über die Stadt wachten.
Der Domturm war demnach unter anderem auch militärischer Beobachtungsposten und dient bis heute mit seiner Uhr und den Glocken als Ort der Zeitverkündung. Den Angaben entsprechend wurde im Jahr 1415 der Grundstein des Pfarrturms von Sankt Bartholomäus gelegt.