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Neue Leiterin des Reformierten Bundes gewählt

Pfarrerin Kathrin Oxen zur neuen Vorsitzenden gewählt

Nürnberg/Bielefeld (epd). An der Spitze des Reformierten Bundes in
Deutschland steht künftig die Theologin Kathrin Oxen. Die 47-jährige
Pastorin der Berliner Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche wurde am
Freitagabend auf der Hauptversammlung in Nürnberg zur neuen
Moderatorin gewählt. Sie übernimmt den Vorsitz im Moderamen, dem
Leitungsgremium des Reformierten Bundes, von Martin Engels. Zum
Reformierten Bund gehören rund 1,5 Millionen evangelisch-reformierte
Christen in ganz Deutschland.

   In ihrer Bewerbungsrede forderte Oxen die Christen im Westen
Deutschlands auf, die «kirchliche Wirklichkeit im Osten besser
wahrzunehmen». Die 47-Jährige stellte sich als eine Predigerin vor,
die politisch deutlich Position vor allem auch gegen
Rechtsradikalismus bezieht. Die Theologin leitete ab 2012 das Zentrum
für evangelische Gottesdienst- und Predigtkultur in Wittenberg, bevor
sie im Dezember 2018 nach Berlin wechselte.

   Oxen hatte zwei Gegenkandidaten: den Pfarrer Bernd Becker,
geschäftsführender Direktor des Evangelischen Presseverbands für
Westfalen und Lippe, und den Nürnberger Theologen Georg Rieger. Der
bisherige Moderator Martin Engels hatte am Donnerstag nach vier
Jahren sein Ehrenamt abgegeben. Der rheinische Theologe ist seit
kurzem Leiter des Evangelischen Forums in Bonn. Er begründete den
Schritt damit, dass ein solches Ehrenamt mit seinem Hauptberuf und
der Familie schwer zu vereinbaren sei.

   Dem als Verein organisierten Reformierten Bund gehören die
Evangelisch-reformierte Kirche mit Sitz in Leer und die Lippische
Landeskirche mit Sitz in Detmold an. Dazu kommen zahlreiche
Kirchengemeinden vor allem aus den unierten Kirchen im Rheinland, in
Westfalen, in Bremen und in Hessen-Nassau sowie Einzelpersonen. Im
Jahr 2005 verlegte der Reformierte Bund seinen Sitz nach Hannover.
Dort befindet er sich seit 2014 mit der Weltgemeinschaft Reformierter
Kirchen unter demselben Dach.