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Neue Gesundheitsministerin will häusliche Pflege stärken

Die neue bayerische Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU) will sich für die Stärkung der häuslichen Pflege einsetzen. Um die „zentrale gesamtgesellschaftliche Herausforderung“ der Pflege mit passgenauen Angeboten vor Ort zu unterstützen, stelle das Gesundheitsministerium rund 20 Millionen Euro jährlich zur Verfügung, erklärte Gerlach laut Mitteilung bei ihrem ersten offiziellen Termin beim Fachkongress „Gute Pflege. Daheim in Bayern“ am Freitag in Regensburg. Damit könnten Kommunen „intelligent verzahnte“ pflegerische Versorgungsstrukturen aufbauen, sagte die Ministerin.

Ein gutes Beispiel dafür seien die „Gute-Pflege-Lotsen“, die Angehörige rund um die häusliche Pflege beraten und über Hilfeleistungen informieren. Solche Lotsen könnten individuelle Versorgungslücken aufdecken, aktiv auf Betroffene zugehen und auch in die Haushalte von Pflegebedürftigen kommen. Dieses modellhaft erprobte Konzept lasse sich „sehr gut auf ganz Bayern übertragen“, so Gerlach.

Laut Mitteilung waren im Dezember 2021 in Bayern 578.147 Menschen pflegebedürftig, rund 80 Prozent davon wurden zu Hause betreut. Prognosen des aktualisierten „Pflegegutachtens Bayern 2050“ zufolge könnte die Zahl der Pflegebedürftigen im Freistaat bis zum Jahr 2050 auf zwischen rund 850.000 und fast 1,1 Millionen Menschen steigen. (00/3684/10.11.2023)