Im Merseburger Dom ist eine neue Ausstellung anlässlich des 1.000. Todestages von Kaiser Heinrich II. (978-1024) zu sehen. Die Schau „Heinrich II. und Merseburg“ zeigt Originalquellen zum Wirken und zur Verehrung des heilig gesprochenen Monarchen, die in den vergangenen Jahren entdeckt wurden, wie die Vereinigten Domstifter zu Merseburg und Naumburg am Mittwoch mitteilten. Sie werden im Handschriftengewölbe des Domes gezeigt. Die Ausstellung ist bis Ende dieses Jahres zu sehen.
Kaiser Heinrich II. steht auch in Verbindung zu Niedersachsen: Er wurde am 6. Mai 978 in der Bischofsstadt Hildesheim geboren und starb am 13. Juli 1024 in der Pfalz Grona auf dem Gebiet des heutigen Göttingen. Anlässlich seines 1.000. Todestag gab die Stadt Göttingen bekannt, sie wolle das Gelände der früheren Pfalz neu archäologisch untersuchen lassen.
In der Ausstellung in Merseburg wird unter anderem die Kopie des Merseburger Heinrichskelches im Bamberger Heiltumsbuch von 1509 präsentiert. Zu sehen sind weiterhin die Urkunde Bischof Sigismunds von Lindenau zur Verlegung von Marienhoren an den Heinrichsaltar, das Schatzverzeichnis der Merseburger Domkirche von 1480, das Missale – also ein katholisches Messbuch – mit dem Fragment eines Gebets auf Heinrich II. und ein Fragment eines Verdener Breviers mit einem Text zur Wiedererrichtung des Bistums Merseburg durch König Heinrich II.
Der römisch-deutsche Herrscher wurde im Jahr 1014 zum Kaiser gekrönt. Bereits 1004 hatte er das Bistum Merseburg neu errichtet und mit zahlreichen Schenkungen üppig ausgestattet, etwa mit verschiedenen Orten und Höfen in der Umgebung. Bei der Weihe des Domes am 1. Oktober 1021 war er den Angaben zufolge persönlich anwesend.
Spätestens seit Mitte des 15. Jahrhunderts ist in Merseburg laut Domstifter eine Verehrung des heiligen Kaiserpaares Heinrich II. und Kunigunde (um 978 – vermutlich 1033) nachgewiesen. So sei hier nicht nur sein Todestag, sondern auch sein Geburtstag worden, hieß es.