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Neue Ausstellung für Ortsgeschichte und Bestattungskultur in Nürnberg

Im ersten Stock des Totengräberhauses auf dem Friedhof im Nürnberger Stadtteil Wöhrd ist eine neue Dauerausstellung mit dem Titel „Ein Haus erzählt von Leben und Tod“ entstanden. Seit 1529 steht das Totengräberhaus auf dem Friedhof Wöhrd und ist damit das älteste Gebäude des Stadtteils, sagte Antonia Landois vom Stadtarchiv Nürnberg dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Freitag. Zwischen den Grabanlagen lebten dort jahrhundertelang die Totengräber.

Im Hauptraum werden an fünf Stationen die Topografie des Wöhrder Friedhofs, Geistliche und Gemeinde, die Begräbniskultur, der Friedhof als Wohnort und die Lebensverhältnisse der Totengräber vorgestellt. Daneben geben vier Tafeln Einblicke in die Ortsgeschichte des Stadtteils, der während des Zweiten Weltkrieges stark zerstört worden war.

In einem weiteren Raum kann man in die Lebenswelt des Totengräbers und seiner Familie eintauchen und an Hörstationen nachgesprochene Berichte vom Leben auf dem Friedhof erfahren. In einem dritten Raum laden Zitate, zum Beispiel des römischen Kaisers Marc Aurel, und Bibelstellen dazu ein, sich mit der eigenen Vergänglichkeit auseinanderzusetzen.

Die Ausstellung ist eine Gemeinschaftsarbeit von Stadt und Kirchengemeinde. Sie ist dienstags bis freitags von 10 bis 16 Uhr geöffnet, der Eintritt ist frei. Ein barrierefreier Zugang zu den Ausstellungsräumen im ersten Stock ist aufgrund der denkmalgeschützten, historischen Bausubstanz nicht möglich. Die Inhalte sollen bald auch in einer virtuellen Präsentation zugänglich gemacht werden. (00/3846/24.11.2023)