Das Netzwerk Recherche hat eine kostenlose und anonyme Telefonberatung für Journalistinnen und Journalisten mit psychosozialen Problemen gestartet. Dass diese Helpline „dringend gebraucht“ werde, verdeutlichten aktuelle Zahlen der Studie „Journalismus in Deutschland“, teilte der Verein am Donnerstag in Berlin mit.
Demnach habe mit 49,8 Prozent nahezu jeder Zweite angegeben, in den vergangenen sechs Monaten „oft oder sehr oft unter Stress bei der Arbeit gelitten“ zu haben. 19,2 Prozent der Befragten sorgten sich um ihr psychisches Wohlbefinden, zitierte der Verein aus Studie des Leibniz-Instituts für Medienforschung.
Die Helpline könne von allen Journalisten angerufen werden, wenn sie traumatisiert, gestresst oder verängstigt seien. Dabei sei es egal, ob Drucksituationen im Redaktionsalltag, prekäre Arbeitsbedingungen oder die Berichterstattung über ein schreckliches Ereignis Auslöser gewesen seien. Am anderen Ende der Leitung sitzen speziell geschulte Journalisten, die „viele Herausforderungen des Berufs aus eigener Erfahrung kennen oder zumindest nachvollziehen können“, hieß es.
Mit dem Angebot wolle man Betroffenen eine niedrigschwellige Anlaufstelle bieten, erklärte das Netzwerk Recherche. Allerdings stehe aktuell nur Geld für einen halbjährigen Probebetrieb zur Verfügung.