Namibia hat die Ankündigung der deutschen Bundesregierung kritisiert, vor dem Internationalen Gerichtshof für Israel eintreten zu wollen. Präsident Hage Geingob unterstellte Deutschland am Wochenende auf der Online-Plattform X “Unfähigkeit, aus seiner schrecklichen Geschichte zu lernen”. Berlins Unterstützung für den “Völkermord-Versuch des rassistischen israelischen Staates gegen unschuldige Zivilisten in Gaza” sei schockierend.
In einer Pressemitteilung erinnerte das Präsidentenbüro in Windhoek an Kolonialverbrechen unter deutscher Herrschaft. So habe sich Berlin in der damaligen Kolonie Deutsch-Südwestafrika des ersten Völkermords im 20. Jahrhundert schuldig gemacht. Zehntausende Namibier seien damals unmenschlich und brutal ermordet worden. Diese Taten seien immer noch nicht vollständig gesühnt, hieß es. Umso befremdlicher sei nun die deutsche Unterstützung für das “Äquivalent von Holocaust und Genozid” im Gazastreifen, während man sich zugleich zu einschlägigen UN-Konventionen bekenne.