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Nahost-Krieg: Rotes Kreuz ruft zum Schutz von Zivilisten auf

Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) hat den Schutz der Zivilbevölkerung im Krieg zwischen der Hamas und Israel angemahnt. Zivilistinnen und Zivilisten zahlten in Konflikten immer den höchsten Preis, erklärte IKRK-Präsidentin Mirjana Spoljaric am Dienstag in Genf. Sie rief die Konfliktparteien auf, ihre Verpflichtungen gemäß dem humanitären Völkerrecht zu achten.

Die Tötung und die Misshandlung von Zivilisten seien unter den Genfer Konventionen verboten, betonte Spoljaric. Die IKRK-Präsidentin forderte auch die unmittelbare Freilassung von Geiseln.

Kämpfer der radikal-islamischen Hamas hatten am Wochenende Israel überfallen und Hunderte Menschen getötet, verletzt und viele weitere entführt. Israel reagierte mit Luftangriffen auf den Gazastreifen. Dabei wurden nach UN-Angaben auch zivile Ziele getroffen.

Kritische Infrastruktur wie Strom- und Wassernetze dürften nicht angegriffen werden, erklärte Spoljaric. Ungeachtet einer militärischen Blockade müssten die Behörden sicherstellen, dass die Zivilbevölkerung Zugang zu Wasser, Nahrung und medizinischer Versorgung habe. Mitarbeitenden humanitärer Organisationen müsse freier Zugang gewährt werden.

Das IKRK ist nach eigenen Angaben seit 1967 in Israel und den palästinensischen Gebieten präsent. Beiden Seiten sei humanitäre Unterstützung angeboten worden. Nach UN-Schätzungen sind derzeit rund 2,1 Millionen Menschen in den palästinensischen Gebieten – dem Gazastreifen und dem Westjordanland – auf humanitäre Hilfe angewiesen. Zehntausende Menschen wurden demnach seit Beginn des Krieges innerhalb des Gazastreifens vertrieben.